An fannische Werbung, die gelegentlich schwer übertrieb, hatte ich mich in den 80er-Jahren irgendwann gewöhnt. Auch ich glänzte schließlich nicht immer mit Zurückhaltung und durch höfliche Umgangsformen. Trotzdem stolperte ich über die Werbung des Fanzines »skurril«, das im Frühjahr durch Anzeigen in anderen Fanzines auf sich aufmerksam machte.
Ein schöner Satz aus der Werbung lautete beispielsweise: »Wer anonyme Massen-Romane bevorzugt, sollte sich den 1. März 1988 lieber nicht vormerken.« Da wusste man gleich, wo man dran war … Die Macher dieses Fanzines wollten es anspruchsvoll haben, sie hatten keinen Lust auf die üblichen Inhalte anderer Zeitschriften, sondern strebten eindeutig nach Größerem. Aber das alles war nicht übermäßig verwunderlich.
Witzig fand ich viel eher den »Fandom-Führer«, der in dem Heft veröffentlicht werden sollte. Damit war offenbar nicht das gemeint, was mir als erste Assoziation durchs Hirn flutschte, sondern »ein Wegweiser durch das deutsche Club- und Magazinwesen«. Nicht dass jemand etwas in dieser Richtung benötigt hätte – aber die Macher von »skurril« hatten eine solche Einrichtung auf jeden Fall vor.
Wer auf die Idee kam, dieser redaktionellen Einrichtung den Begriff »Fandom-Führer« zu verleihen, habe ich völlig verdrängt und vergessen. Bei einem »Führer« dachte ich an alles mögliche, nur nicht an harmlose Science-Fiction-Fans. Es ging viel Spott und Hohn über die Macher des geplanten Fanzines nieder. Ob es jemals erschienen ist und ob dieser »Führer« je das Licht der Welt erblickt hat, das verschweigen die Chroniken allerdings ...
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