Wann ich zum ersten Mal auf Manifesto Jukebox aufmerksam wurde, weiß ich schon gar nicht mehr. Zu Beginn der Nuller-Jahre veröffentlichte die Band aus Finnland einige Platten, die mir sehr gut gefielen. Dieser Tage hörte ich die »Remedy« wieder einmal an, erstmals veröffentlicht im Jahr 2002, und stellte fest, dass diese Platte nichts von ihrer Kraft verloren hatte.
Wer die Band nicht kennt, möge sich so etwas wie Leatherface vorstellen: ein wuchtiger Sound, eher im durchschnittlichen Tempo, durchaus melodiös und auch mal schleppend, vor allem gekennzeichnet durch einen starken Sänger, dessen raue, kratzige Stimme letztlich die einzelnen Stücke massiv prägt. Da Manifesto Jukebox englische Texte hatte, fällt die Ähnlichkeit noch stärker auf.
Das kann man kritisch finden oder als Fan begrüßen. Ich mag es. Der Sound geht gut ins Ohr, die Melodien sind dafür nicht so eingängig. Ich höre mir die Platte zwei- oder auch dreimal an, und ich kann danach nichts davon wiedergeben – einen echten Hit-Charakter hat »Remedy« für meine Ohren also ganz offensichtlich nicht.
Auffallend ist, dass die Platte sich sehr zeitlos anhört. Mittlerweile würde man die Band und dieses Werk in die Emo-Ecke packen, und vielleicht gäbe es dann ein ganz anderes Publikum dafür. In den frühen Nuller-Jahren war es zumindest eindeutig: Diese Band war Punkrock – und fertig. Das würde ich auch heute noch so sehen ...
1 Kommentar:
Irgend jemand hat die »Remedy« komplett bei YouTube eingestellt, sicher illegal. Wer aber mal reinhören möchte, kann dies ja trotzdem tun (ich empfehle die Vinyl-Version). Hier:
https://www.youtube.com/watch?v=Kfur89EBarU
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