In meiner Kurzgeschichtensammlung »Für immer Punk?« ist eine Story enthalten, die in Stuttgart spielt und bei der sehr viel »Wahres« enthalten ist: Die Story heißt »Chaos am Schlossplatz« und erzählt von einem Punk-Treffen im Zentrum der Landeshauptstadt. Parallel dazu findet in Rostock eine Großdemonstration von Punks, Autonomen und anderen Antifaschisten statt, mit der auf die rechtsradikalen Pogrome in Rostock reagiert wird.
Das Punk-Treffen in Stuttgart wird von der Polizei abgeriegelt und massiv von Hooligans angegriffen. Es kommt zu heftigen körperlichen Auseinandersetzungen, die ich in der Geschichte mehr oder weniger ausführlich beschreibe. Und am Ende reist der Ich-Erzähler – er heißt zufälligerweise so wie ich – wieder ab, unverletzt und ohne echte Probleme.
Bei der Geschichte musste ich mir nicht viel ausdenken; die meisten Beschreibungen konnte ich meinem Gedächtnis entnehmen. Die Namen der Figuren sowie alle Dialoge sind erfunden, der Ablauf der Szenen ist deutlich gerafft.
Aber ich habe versucht, in dieser Geschichte so viel Zeitkolorit wie möglich zu verarbeiten: Es war schon vor einem Vierteljahrhundert – und davor ... – geradezu normal, auch in Westdeutschland in eine körperliche Konfrontation mit Rechtsradikalen gezogen zu werden, wenn man nicht ins optisch gefällige Raster dieser Menschen passte.
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