Ich habe nichts gegen ein richtig gutes Hotel, wenngleich ich mir das privat normalerweise nicht leisten kann – wobei ich dank geschickter Internet-Recherche im Verlauf der Jahre schon das eine oder andere superschicke und teure Hotel besuchen konnte. Während der Frankfurter Buchmesse war ich im Lindner-Hotel Main-Plaza untergebracht, und der Schuppen brachte es tatsächlich hin, schick zu wirken, ohne protzig zu sein.
Eine beeindruckende Fassade hatte das Ding schon mal: wie ein Turm, der direkt am Main steht und über die Innenstadt blickt. Von meinem Fenster im zweiten Stock konnte ich leider nur hinaus in den Nieselregen schauen, aber bei schönem Wetter und einem höheren Stockwerk hatte das sicher einen Hauch von New-York-Gefühl. Es fehlte nur noch ein Mann am Klavier, der mit schwarzem Anzug an der Rezeption saß und »NewYork New York« trällerte.
Mein Zimmer – alle Räume waren recht individuell geschnitten – erwies sich als mittelgroßer Tanzsaal. Im Verlauf der vergangenen dreißig Jahre hatte ich genug Konzerte in kleineren Räumlichkeiten gesehen. Alles war sauber und piekfein, aber eben nicht übertrieben: Sitzecke und Kochecke, Schreibtisch und kleiner Bistrotisch, großes Bett und praktischer Schrank.
Was ich nicht nutzte, waren das Schwimmbad und die Sauna. Mir genügte, dass ich von meinem Fenster aus auf das Schwimmbecken hinunterschauen konnte; aber eigentlich war ich selbst doof, dass ich es nicht besuchte. Dafür trank ich leckere Cocktails in der Bar und frühstückte im schönen Frühstückssaal.
Ich weiß, das klingt jetzt alles so, als wollte ich unbedingt als Jubelperser in die Geschichte eingehen. Aber mir fällt bei diesem Hotel nichts ein, was mir missfiel. Sogar die Leute, die dort arbeiteten, vermittelten das Gefühl, dass es ihnen Spaß machte – soviel Professionalität finde ich super.
Anders gesagt: Wer in Frankfurt schick absteigen will, sollte sich den Namen »Main Plaza« mal merken. (Wer in Frankfurt auf Punkrock-Konzerte gehen möchte, kann von mir im übrigen ebenfalls wertvolle Tipps erhalten ...)
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