Immer wieder höre ich gern Pop-Musik – den Begriff fasse ich bewusst sehr weit, und ich meine damit nicht nur das Geschlonze, das zu jeder Tages- und Nachtzeit in den Radios läuft. Gelegentlich erhalte ich sogar CD-Singles und dergleichen zugeschickt. So auch in diesem Fall ...
Christopher Gould ist schon seit vielen Jahren im Geschäft; seine aktuelle Platte heißt »The Power Of Will«, und die gleichnamige CD-Single mit zwei Stücken dazu habe ich mir gern angehört. Das Titelstück selbst ist ausgesprochen schöne Pop-Musik, die nicht sofort ins Ohr geht, die ein bisschen sperrig ist, dann aber immer besser klingt.
Das andere Stück mit dem hübschen Titel »Till Party Do Us Deaf« ist eingängiger und origineller; der Sänger klingt streckenweise wie Ian Dury, und das meine ich angesichts des Sprechgesangs sehr positiv. Musikalisch ist es aufwendig produzierter Pop, in den sich Frauengesang mischt – das hat echt was, und ich frage mich zum wiederholten Mal, warum so etwas nicht im Radio läuft, sondern alte Phil-Collins-Stücke einem zum tausendsten Mal in die Ohren geplärrt werden.
In Berlin fand Scott McCall sein Glück, glaubt man der Presse-Information. Die vielen kleinen Clubs sprachen ihn, seine Musik wurde dadurch beliebt, und jetzt gibt es ein Album namens »Trading With Devil«, von dem ich zwei Stücke abbekam. Was der Mann mit seiner Begleitkapelle The Tenderspots macht, ist eigentlich ein sehr netter Indie-Folk-Pop.
Seine Stimme ist ein wenig knödelig und erinnert mich an Bob Dylan; der Vergleich ist positiv gemeint. Seine Musik klingt wie Südstaaten-Geklimper, wie eine moderne Variante irgendwelcher Country-Soungs – das ist ausgesprochen nett anzuhören und wird sicher seine Fans finden.
Von beiden Künstlern plus ihren Begleitbands werde ich sicher nie der große Fan werden. Musikalisch ist das aber jeweils gelungene Pop-Musik – was will man eigentlich mehr?
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