Mit vielen amerikanischen Superhelden-Geschichten kann ich nicht viel anfangen. Allerdings lohnt es sich aus politisch-gesellschaftlichen Gründen durchaus, in die Nuller-Ausgabe von »Green Lantern« zu gucken, die in diesem Sommer 2013 auch auf dem deutschsprachigen Markt erschienen ist. Zumindest die Geschichte »Das neue Normal« geht richtig stark los.
Held ist Simon Baz, ein Amerikaner libanesischer Herkunft. Das erste Bild zeigt die Familie, wie sie vor dem Fernseher sitzt: Papa, Mama mit Kopftuch, Tochter und Sohn – siehe schauen zu, wie am Nine-Eleven die Terror-Flugzeuge in das World Trade Center rasen. Auf den folgenden Seiten wird gezeigt, wie Diskriminierung funktioniert ...
Für eine amerikanische Superhelden-Serie finde ich das bemerkenswert. Ganz klar wird gezeigt, dass für die höheren Staats-Interessen gnadenlos gefoltert werden darf; hier wird der Comic richtig politisch. Dass das ganze auch noch klasse gezeichnet ist und aussieht, als ob eine richtig spannende Geschichte beginnen würde, ist dabei fast zweitrangig.
Die kommerziellen Superhelden des Massenmarktes waren in all den Jahrzehnten, in denen es sie bislang gibt, sehr patriotisch. Sie kämpften während des Zweiten Weltkriegs gegen die Nazis, später dann gegen Kommunisten – und jetzt wird ein junger Mann, den der Staat für einen Terroristen hält, zu einem Superhelden.
Das ist eine ungewöhnliche, ja, sogar verblüffende Entwicklung, die so gar nicht zu dem Bild passen mag, dass man sich derzeit hierzulande von den USA macht. Ob ich deshalb allerdings mit der Lektüre von »Green Lantern« beginne, weiß ich noch nicht.
1 Kommentar:
Das du nicht Bing Bang Theory gut findest ist mir ein Rätsel. Die unterhalten sich dort auch über solche Sachen.
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