Hinter dem ungewöhnlichen Namen Oscar Louise verbirgt sich eine Frau: Die Sängerin Rachel Hamel arbeitet laut Info in Wirklichkeit als Sängerin am Opernhaus in Lausanne, hat jetzt aber mit »Empty House« ihre erste Platte aufgenommen. Und diese Platte ist ihr ausgesprochen gut gelungen.
Die Sängerin wird von einer Handvoll richtig guter Musiker unterstützt, die allesamt aus der Szene der Westschweiz stammen und dort gut bekannt sind; die Stücke werden aber in erster Linie von ihrer Stücke getragen. Und diese hat es in sich: Zwischen Pop und Jazz wandelt die Sängerin, sie bringt Tragik und Gefühle, ohne dass dies auch nur eine Sekunde lang schmalzig oder kitschig wirken könnte.
Die Stücke sind sanft, stecken aber stets voller Spannung; langweilig wird einem beim Zuhören nie. Mit der Knallbummbeng-Musik, wie ich sie sonst die meiste Zeit höre, hat das wenig zu tun, eher mit der Musik einer Tori Amos – wobei der Vergleich hier natürlich hinkt. Die CD eignet sich zum intensiven Zuhören ebenso wie als Untermalung für eine lange Autofahrt.
Selbstverständlich passt sie zur Jahreszeit: Wer zum Fenster hinausschaut und den grauen Herbst und Winter beäugt, kann sich durch eine tüchtige Portion an Melancholie unterstützen lassen. Oscar Louise ist hier eine gute Wahl – ich finde die Platte echt stark!
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