Ein Fanzine, das ich immer komplett durchlese, trägt den hübschen Titel »Blätter für Volksliteratur« und kommt aus Österreich. Laut Angaben der Herausgeber erscheint es seit 1961, und es beschäftigt sich mit dem, was aufgeregte Jugendschützer gerne als »Schmutz und Schund« bezeichnen, mit Unterhaltungsliteratur natürlich.
Im heutigen Zeitalter der Computerspiele ärgert sich niemand mehr über halbnackte Damen auf einem Titelbild; Schießereien oder Gewaltsprüche in Romanen hauen auch niemanden mehr um. Hier hat sich viel verändert.
Umso netter, dass die aktuelle Ausgabe 4/2012 auf eine Facette im Schaffen von Karl May hinweist, die mir völlig unbekannt war. So erschienen anfangs des 20. Jahrhunderts einige Karl-May-Ausgaben mit eher »mystischen« Titelbildmotiven inklusive halb- bis ganz nackter Männer. Wieso und weshalb das so war, erklärt der Artikel nicht, wohl aber einige Hintergründe zum Illustrator – so was finde ich interessant.
Gern lese ich auch Beiträge über die »Tom Swift«-Romane, die in den USA sehr populär waren und erstaunlicherweise immer noch erscheinen, oder über den Kurzgeschichten-Autor Cornell Woolrich. Das kleinformatige und mit 24 Seiten nicht sehr umfangreiche Fanzine ist stets lesenswert und überrascht mich immer wieder durch Beiträge, die mir vorher neu waren. Das finde ich klasse – eine echte Empfehlung!
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