30 August 2011

Westerwelles Untaten

Mittlerweile erwächst in mir zum ersten Mal seit langem ein gewisses Mitleid mit einem Politiker. Dazu muss man wissen, dass ich die Angehörigen dieses Berufsstandes meist als miese Kreaturen einschätze und so richtig gar nicht leiden kann; Ausnahmen mögen die Regel bestätigen, die kenne ich aber nicht persönlich.

In diesen Tagen ist der Bundesguido ziemlich unter Druck; die eigenen Parteikameraden greifen ihn hinterrücks an. Die FDP arbeitet gewissermaßen an ihrer eigenen Dolchstoßlegende. Und da tut mir der gute Mann wirklich ein wenig leid: Er hat sich halt verplappert, und das nicht nur einmal – das macht er gebetsmühlenartig seit vielen Jahren.

Dass die Bundeswehr am Krieg gegen Libyen nicht mitgebombt hat, finde ich nach wie vor richtig. (Wenn die Regierung Schröder-Fischer eins richtig gemacht hat in ihrer katastrophalen Ära, dann dies: »Wir« haben nicht aktiv am Feldzug gegen den Irak mitgewirkt. Die Gründe dafür sind mir fast schon egal.)

Dass man sich blödsinnigerweise im Weltsicherheitsrat enthalten hat, verstand ich nicht: Man hätte doch bequem mit den anderen stimmen und dann trotzdem die Bomber auf deutschen Flughäfen weiterrosten lassen können. Aber irgendwie hat's da bei der Bundesregierung und ihrer Außenpolitik ausgesetzt.

Nicht schlimm – das tut es ja öfter. Daraus dem armen Westerwelle jetzt einen Strick drehen, das finde ich ein wenig unfair. Schließlich ist er nicht allein für Rumgeier und Dummgeschwätz in der Politik verantwortlich. Eine Träne Mitleid rollt über meine Wangen ...

1 Kommentar:

Anonym hat gesagt…

Mitleid kann ich keines empfinden. Immerhin hat Westerwelle auch schon einige über die Klinge springen lassen um in seine jetzige Position zu kommen, der kennt das Geschäft und seinen Abschied wird er dann bestimmt auch mit einem hochdotierten Posten in der Wirtschaft versüsst bekommen.
Rainer1803