In den letzten Tagen kam ich endlich dazu, den dicken »Rocco Vargas«-Sonderband zu lesen, den ich seit längerem besitze. Wer jetzt nicht weiß, was ich meine: »Rocco Vargas« ist eine Comic-Serie, die der Zeichner und Autor Torres entwickelt hat und die im deutschsprachigen Raum bei der Edition 52 erscheint. Und ich las den dicken Band, der die ersten vier Abenteuer zusammenfasst.
»Rocco Vargas« ist eine Science Fiction, die bewusst auf »retro« setzt: Der Stil ist den fünfziger Jahren entlehnt, die Ideen sind bewusst altmodisch, und seriöse Begrifflichkeiten wie stellare Entfernungen oder auch »Universum« und »Galaxis« werden wild durcheinander geworfen. Wenn man die Geschichten liest, hat man das Gefühl, der Autor plündere bewusst die frühen Geschichten um »Captain Future« und verlagere sie in ein modernes Ambiente.
Wobei ... modern ist da bewusst fast gar nichts. Das optische Styling ist atemberaubend und liefert eine Mischung aus längst vergangenen Jahrzehnten und modern-ironischen Anklängen an die »swinging sixties«; die Geschichten um tapfere Raumfahrer, schöne Frauen und bösartige Gangster sind skurril und spannend zugleich.
Das ist Trash, aber gewollter Trash: super gemacht, brillant erzählt, mit einem ironischen Augenzwinkern in praktisch jedem Bild. Seriös ist da nichts, und das ist auch keine Absicht: Für ernsthafte Science-Fiction-Fans, die gerne jede Triebwerksdüse sauber berechnet haben, ist das nicht unbedingt die optimale Lektüre. Mir hat's viel Spaß bereitet.
1 Kommentar:
Ich wußte gar nicht, das sich noch jemand an Rocco Vargas erinnert :-) Schön mal wieder davon zu lesen.
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