Aus der Asche von Theatre Of Hate, die anfangs der 80er Jahre mit ihrem schrägen Wave-Sound sogar mit The Clash auf Tour gingen, entwickelte sich ab 1983 die Band Spear Of Destiny. Ob außer dem Mastermind der Band, Songschreibern und Sänger, also dem Herrn Kirk Brandon, überhaupt noch jemand dabei war, weiß ich schon gar nicht mehr. Und ob man die Musik der britischen Band überhaupt als Wave bezeichnen kann, gleich zweimal nicht. Dürfte sowieso eher egal sein.
Ich habe ihre Platte von 1988, die den hübschen Titel »The Price You Pay« trägt, müsste die vierte der Band gewesen sein. Danach löste sie sich auf, um irgendwann im Jahr 2006 tatsächlich wieder aus der Versenkung aufzutauchen. Damals waren sie mit ihrem Gothic Rock nicht sonderlich erfolgreich, vielleicht auch deshalb, weil Bands wie The Cure oder Sisters Of Mercy den Rahm auf der Gothic-Milch zu der Zeit so ziemlich komplett abschöpften und für Brandons Kapelle nicht mehr viel übrig blieb.
Dabei hat die Platte wirklich was, wenn man sich auf die theatralisch klingende Musik einlässt, fast schon eine Rock-Oper mit Streichersätzen und getragener Stimme, mit der gewollt düsteren Stimmung, die einfach dazu gehört, und mit Stücken, die dann mal fünf Minuten lang sind. Das hat was, und das ist schick, aber es liegt schon nahe, dass diese Band sich damals auflösen musste – zu der Zeit klangen einfach viele Bands ähnlich und waren mit demselben Sound erfolgreicher ...
4 Kommentare:
Hi Klaus
ich pack es nicht. Spear of Destiny ist eine meiner absoluten Lieblingsbands. Ich habe die Platten "Outland" und "The price you pay". Absolut geil sind SOD aber auf der Platte "Live At the Lyccum 12-22-85". Das höre ich immer, wenn ich mich mal bei der Arbeit pushen möchte. Und die Live-Platte schiebe ich jetzt mal wieder in den Player. Wahnsinn. Grüße Scheibi
Ich habe "Outland" vor wenigen Jahren zum ersten Mal seit den 80ern wieder gehört... daran hatte aber ziemlich der Zahn der Zeit genagt, darum ließ mich das auch weitgehend kalt.
Wenn man die Band in den 80ern bereits gutfand, wird man sie wahrscheinlich immer lieben... aber eine neue Fanklientel (vor allem eine, die mit dem Sound der 80er nichts anfangen kann)wird man sich höchstwahrscheinlich nicht mehr erschließen.
Ich kann ja mit dem Sound der 80er sehr gut, aber das rauschte trotzdem glatt an mir vorbei.
Ich finde in meinen Plattenregalen gelegentlich Schallplatten, bei denen ich mir überlege, ob ich sie behalten oder weggeben soll. Dann höre ich sie mir an und stelle erstaunt fest, dass die doch ganz gut sind - oder andersrum. Bei Spear of Destiny war ich positiv überrascht; da erwacht in mir schlicht die Pop-Ader wieder.
Kirk Brandon hat nie aufgehört, Platten zu veröffentlichen. Die 80-er Jahre Scheiben sind natürlich besser in Erinnerung. Die letzten Alben (Loadestone, Morning Star, usw.) sind aber auf wesentlich höherem Niveau gelungen. Craig Adams, Bassist der Sisters of Mercy, spielt übrigens heutzutage bei Spear of Destiny.
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