Seit ziemlich genau dreißig Jahren gibt es die kalifornische Punk-Band Youth Brigade; die Brüder Stern und ihre Mitmusiker hatten in diesen Jahren aber viele Unterbrechungen in der »Karriere«, was auch daherkam, dass sie alle ein normales Leben mit Job und Familie führen. In den 90er Jahren sah ich die Band zweimal - einmal in Karlsruhe, einmal in Berlin - und war deshalb sehr gespannt auf ihren Auftritt in der »Alten Hackerei« in Karlsruhe.
Dieser war am Montag, 29. November 2011, der Laden war ordentlich gefüllt, was in diesem Fall heißt, dass vielleicht 100 bis 120 Leute anwesend waren. Die ideale Menge für ein gutes Punk-Konzert, denn der Funke sprang so schnell über. Kein Wunder bei den Qualitäten der Band, die sich auf die Bühne stellte und ohne viel Federlesens loslegte.
Der Sänger, ein deutlich angegrauter Typ mit dynamischem Auftreten, schmetterte die Klassiker der Band ebenso energisch ins Publikum wie neue Stücke. Dazwischen gab's flotte und vor allem knappe Ansagen in verständlichem Englisch, und so steigerte sich die Stimmung rasch.
Ich hatte mich vorne am Bühnenrand platziert, weshalb ich die blöde Brille ablegen konnte. So bekam ich alles gut mit, konnte mich auch ein wenig bewegen und bemerkte irgendwann, dass ich ein Grinsen im Gesicht hatte, als hätte man es mir für Stunden festgetackert.
Es war ein großartiges Konzert - mit einer großartigen Band und einem euphorischen Publikum -, bei dem sich die Stimmung von der Band zum Publikum und zurück spiegelte, inklusive Pogo und Stagediving. Der Arschloch-Faktor war supergering, und dass es draußen Minusgrade bei Schnee hatte, bekam bei den Sauna-Temperaturen in der »Alten Hackerei« niemand mit. Saugut!
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