Die Nacht war schon so ziemlich vorüber, als wir morgens um sechs Uhr in das Café auf dem Stuttgarter Flughafen stolperten. »Service-Wüste Deutschland«, murmelte ich einen populären Jammerlappen-Spruch vor mich hin, während ich mir vergegenwärtigte, dass man zwar nachts im Flughafen herumsitzen kann, dort aber nichts vernünftiges zu essen oder zu trinken bekommt.
Das »News Café« steuerten wir deshalb an, weil es eine positive Assoziation auslöste. »In Pretoria bin ich immer in ein Café mit diesem Namen gegangen«, prahlte ich mit der x-ten Afrika-Geschichte, »und da war's wirklich nett.«
In Stuttgart war es nicht so nett. Auf den Tischen lag noch Müll, und das Personal sah genauso grau und zerknittert aus wie ich mich fühlte. Durch das Fenster hatten wir immerhin einen Blick auf den Flughafen.
Ich bestellte zwei Butterbrezeln, das einzige, was halbwegs essbar aussah, die mit 2,10 Euro pro Stück auch richtig teuer waren, und genehmigte mir je einen Kaffee, für 3,80 Euro pro Becher. Alles in allem kam das luxuriöse Frühstück auf 11,80 Euro; ich war zu verblüfft, um Trinkgeld zu geben.
Bei den Butterbrezeln konnte man nicht so viel falsch machen, sie waren okay. Der Kaffee aber schmeckte abscheulich, nach einer Mixtur aus Spülmittel und Rauhfaser. Tapfer tranken wir Schluck für Schluck.
Irgendwann gaben wir auf, es ging nicht mehr. Ich hätte fast die halb gegessene Butterbrezel in den Kaffee erbrochen. Ob's an meinem Magen nach der durchgemachten Nacht lag oder wirklich an dem Kaffee, das konnte ich nicht feststellen. Aber es reichte.
»Wenn so schön die Reise losgeht«, stöhnte ich, »wie soll dann der Rest werden?«
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