Freitag, 25. Juli 2008, 16 Uhr: Mit einer Handvoll Leute sitze ich im Weiherhof in Karlsruhe-Durlach, einen Packen Flugblätter unterm Arm. Es ist heiß, und wir warten auf Leute, die auf der Suche nach der Kundgebung »Beats Against Fascism« sind. Die war am Weiherhof geplant, die Stadt Karlsruhe hat sie dort aber untersagt, und deshalb ist sie in der Innenstadt.
Das muß den Leuten aber jemand sagen, und deshalb sitze ich am Weiherhof. Gelegentlich kommt jemand vorbei, ansonsten ist tote Hose. Die einzigen, die sich auffällig für uns interessieren, sind regelmäßig vorbeifahrende Polizeistreifen. Ich finde auch, daß wir unglaublich gefährlich aussehen, wie wir Eis lutschend im Schatten sitzen ...
19.20 Uhr: Ich hab's endlich in die Innenstadt geschafft. Mein Fahrrad steht am Stephansplatz, auf der Bühne stehen die Rapper Chaoze One und Lotta C und heizen dem meist jugendlichen Publikum mit politischem HipHop ein. Ich bummle herum, trinke Bier, rede mit Leuten - schätzungsweise 500 bis 800 Besucher verteilen sich auf dem Platz.
20.30 Uhr: Keine Ahnung, wieviel Uhr es genau ist, aber irgendwann fangen Across The Border an. Die Folkpunk-Band zieht immer noch das Publikum an, zu Recht!, und viele Kids tanzen. Endlich mal was anderes los auf dem Stephansplatz als die sonst üblichen Werbeveranstaltungen. Viele »normale Bürger« bleiben interessiert stehen, es werden immer mehr Leute.
22 Uhr: Across The Border hören auf; der Stephansplatz ist richtig gut gefüllt. Ich schätze, daß es rund 1500 Leute sind, andere kommen auf 2000 Besucher. Wie man die Fluktuation einschätzen soll, weiß keiner - aber damit käme man auf bis zu 3000 Besucher. Respekt.
0 Uhr: Wir sitzen auf dem Stephansplatz und trinken noch das eine oder andere Bier. Alles ist schon geputzt, die Bühne wird gerade noch in den LKW verstaut. Proletenautos fahen mit quietschenden Reifen vorbei, erlebnishungrige Jugendliche sind auf dem Weg zu den Diskotheken in der Nähe. Der normale Wochenend-Betrieb auf der Amalienstraße hat begonnen ...
1 Kommentar:
Ganz vergessen: Mein persönliches Highlight war, als Chaoze One bei Across The Border mit auf die Bühne kam - Folkpunk und HipHop gemischt, und das klang richtig klasse!
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