17 Juli 2008

Folter-Journalismus

Journalisten sind seltsam: Daß Folter scheiße ist, daß sie zu Recht in einem vernünftigen Rechtsstaat verboten ist und daß sie leider in viel zu vielen Staaten eingesetzt wird, wissen doch eigentlich alle Leute, die ihre fünf Sinne einigermaßen zusammenhalten.

Aber Journalisten wollen manche Sachen halt genau wissen. So auch der britische Schreiberling Christopher Hitchens; mir war der Mann bisher nicht bekannt, was aber eher an meiner Ignoranz für britische Medien liegt. Für das Bilderblatt »Vanity Fair«, dessen deutschen Ableger ich peinlich finde, dessen amerikanisches Original aber als hervorragend gilt, hat er Foltern gewissermaßen getestet.

Stimmt schon - er hat am eigenen Leib das Waterboarding ausprobieren lassen. In der Online-Ausgabe der Süddeutschen gibt es einen entsprechenden Bericht, dem auch das Youtube-Filmchen beigefügt ist; immerhin über fünf Minuten lang.

Ganz überrascht ist der Journalist dann, daß Folter echt scheiße ist, daß man sich vor Angst fast in die Hosen macht und daß man nach einer Minute schon nicht mehr will. Wahrscheinlich wird er für diese unglaubliche Tatsache, für die er diese Recherche anstellte, irgendwann noch einen Preis erhalten.

Journalismus ist manchmal schon arg seltsam ...

2 Kommentare:

Anonym hat gesagt…

Google den Mann mal. Der Kerl ist einer der widerlicheren Bush-Apologeten und "Panic vor braunen Menschen habern", der den Irakkrieg mit Hurrapropaganda bejubelt hat.

sozial hat gesagt…

Wenn der Mann WIRKLICH dem Waterboarding unterzogen wurde (nicht: sich dem Waterboarding unterzogen hat), dann müsste er jetzt eigentlich nur noch schreiben, dass Folter wichtig ist und die Terroristen in ihrer Angst doch genau das sagen oder machen, was man von ihnen verlangt...