Es sah aus, als seien wir auf einem Betriebsfest gelandet, dem der Strom fehlte: Im Halbdunkel saßen Dutzende von Menschen auf Bierbänken, vorne wurde eifrig an Steaks, Würstchen und Flammkuchen gebrutzelt, und an der Biertheke standen die Leute Schlange. Erst als wir näher herankamen, sahen wir an Irokesenköpfen, Rastas oder langen Haaren, daß wir am gewünschten subkulturellen Event gelandet waren.
Es war das Hoffest des »Crazy Kong«, das sich jetzt in relativer Nähe befindet. Nix mehr mit Bretterbude am Bahnhof - man ist schick geworden und leistet sich sogar richtige Klos. Als ich pinkeln mußte, fragte ich der Höflichkeit halber trotzdem mal nach den Bahngeleisen, auf denen man sich beim »Crazy Kong« schon entleerte.
Seien wir fair: Von den Bands bekam ich nichts mit. Ich trank Bier, ich laberte mit Bekannten, und im Hintergrund spielte irgendwann mal eine Band, die Rockabilly, Punk und artverwandte Klänge vermischte. Zwar wurde sie auf eine Leinwand übertragen, die im Hof aufgestellt war, aber sonderlich viel bekam ich nicht mit.
Dann immerhin Spoonhead, die eine obskure Mischung aus Blues- und Hardrock spielten; krachig und laut und okay. Immerhin ein Stück schaute ich mir im Konzertraum an, dann saß ich wieder vor dem Bier.
Und Stressfaktor, die Band, die ich eigentlich sehen wollte (Hardcore-Punk aus Landau in der Süd-Pfalz), bekam ich nicht mit, weil ich sackmüde war und gegen halb zwei Uhr etwa die Segel strich ... Nett war's trotzdem, und zumindest geredet habe ich mit dem einen oder anderen der Streßfaktoren.
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