Donnerstag morgen. Wieder einmal hat sich auf der Autobahn zwischen Karlsruhe und Rastatt ein LKW in den Graben gelegt, ein Räumungstrupp ist bereits im Einsatz, Kranwagen und alles Drum und Dran inklusive, und ein Stau hat sich gebildet. Die klugen Autofahrer weichen auf die Landstraßen aus.
Dummerweise bin ich auch auf der Landstraße unterwegs, auf der B 36 nämlich, die sich zwischen den Dörfern hindurch schlängelt. Kurz vor Rastatt dann das Knäuel aus zusammenlaufenden Straßen, auf denen haufenweise Lastwagen stehen.
Und dann würgt zwei Autolängen vor der Ampel einer sein Auto ab. Nichts geht mehr. Ich verstehe erst nicht, was los ist, bis ich den jungen Mann sehe (lange Haare, Bomberjacke - heute paßt auch gar nix mehr zusammen): Er springt aus seinem Wagen und schiebt diesen zur Seite.
Rechts von der Straße verläuft ein Grünstreifen, danach kommt ein zwei Meter breiter geteerter Weg; dieser ist wohl sein Ziel. Kein schlechter Plan. Was er anscheinend nicht weiß, ist, daß der Grünstreifen recht frisch ist. »Lass das!«, will ich schon rufen, aber es ist zu spät.
Mit voller Wucht setzt der junge Mann seinen Wagen in den völlig vermatschten Grünstreifen. Er schiebt und drückt, und die Vorderräder gehen weiter und weiter in den Matsch hinein. Kopfschüttelnd schaue ich zu; merkt er das nicht?
Zwei Männer springen aus ihren Autos und helfen ihm. Jeder Druck auf den Wagen führt dazu, daß die Vorderräder tiefer in den Matsch gehen. Eine Sekunde lang überlege ich mich, ob ich auch aus dem Wagen springen und vernünftigerweise in die Gegenrichtung drücken soll.
Dann wechselt die Ampel auf Grün. Na endlich! Die Arbeit wartet ...
1 Kommentar:
Wie hilfsbereit du doch sein kannst – lag wohl an der Bomberjacke, hehe.
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