Der »Kulturraum« des kleinen Kulturzentrums Kohi in der Südstadt von Karlsruhe war zum Brechen voll: Schätzungsweise 70 bis 80 Menschen drängten sich auf Stühlen und Bierbänken, manche mussten sogar stehen, einige von diesen hatten sich schlauerweise in die Nähe der Theke begeben. Und ich war saumäßig nervös ...
Lesung am Freitag, 8. Februar 2008: Jan Off war die Haupt-Attraktion, ich war gewissermaßen die »Vorgruppe«, und Veranstalter Tobi hatte gewirbelt wie sonst was. Hier hatte die Werbung funktioniert, und ich war begeistert.
Ich las zwei kurze Texte aus meinem Afrika-Buch »Das Tier von Garoua«, dann noch eine Kurzgeschichte (»Die Revolution beginnt vor dem Hotel Post«), die bisher nur in einem Fanzine veröffentlicht worden ist. Die Dreiviertelstunde, die ich machen sollte, erreichte ich somit exakt. Das Publikum war höflich, klatschte freundlich und lachte gelegentlich.
Danach Jan Off, eine echte Rampensau vor dem Herrn, dem man anmerkte, daß er geschätzte 500 bis 600 Lesungen hinter sich hat. Wie er seine Texte ins Publikum schmetterte (aus den im Ventil-Verlag erschienenen Büchern »Angsterhaltende Maßnahmen« und »Vorkriegsjugend«), das war grandios. Lautes Lachen, Zwischenapplaus und so weiter - die Menge tobte vor Begeisterung.
Er gab noch eine Zugabe, ich gab ebenfalls eine (ein Auszug aus dem Buch »Chaos en France«), das klappte ganz gut, aber selbstverständlich war bei meinen eher ernsthaften Geschichten nicht so viel Spaß in der Bude. Den Leuten schien es trotzdem gefallen zu haben, mit Labern und Biertrinken verbrachten wir die nächsten Stunden in fröhlicher Gemeinsamkeit.
Ein Super-Abend. Grandios.
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