Ich war in Begleitung unterwegs, und wir hielten uns an einem Baggersee auf. Meine Begleitung – eine Gruppe eher jung wirkender Leute – blieb aber schattenhaft, so daß ich mich nicht an Gesichter oder Namen erinnern kann. Nicht einmal das Geschlecht der jeweiligen Menschen wurde mir bewußt.
Allein stand ich am Rand des Baggersees, die anderen waren bereits im Wasser. Ich packte meine Tasche aus und entrollte mein dunkelblaues Badetuch, legte es auf den sandigen Boden, der sich zwischen dem See und dem Strauchwerk dahinter erstreckte.
Dann wollte ich mich auf das Badetuch legen. Ich zog mein T-Shirt über den Kopf und beugte mich nach vorne. Da sah ich das weiße Zeugs, das auf dem Tuch lag: Flusen, die aussahen wie eine Mischung aus Schnee und Baumwolle, weiß und dick und recht stabil.
Ärgerlich nahm ich das Tuch zur Hand und schüttelte es kräftig. Die Flusen blieben darauf hingen, die meisten zumindest, und nur einige fielen auf den Boden. Und als ich das Tuch auf den Boden legte, stellte ich fest, daß jetzt überall solche weißen Flusen lagen, alle im Abstand von vielleicht zehn Zentimeter zum nächsten.
Es schüttelte mich. Wo kamen die Dinger auf einmal her? Ich hatte richtiggehend Angst und versuchte sie mit beiden Händen vom Boden wegzuwischen. Doch sie lagen überall, und sie flogen in Wolken her, um sich auf dem Tuch abzusetzen.
Ich schaute auf den See hinaus, wo meine Bekannten eigentlich schwimmen wollten. Doch ich sah nur weiße Flusen, die durch die Luft schwebten und sich auf dem Wasser niederließen, eine Mauer aus weißen leichten Flocken, die langsam alles zudeckten.
Dann wachte ich glücklicherweise auf.
1 Kommentar:
Ah, Pappelsamen ... Die Dinger kannste auch in echt haben. Toller Effekt. Brennen nur manchmal höllisch in den Augen. Ich erinnere mich an einen Nachmittag, den ich mit Vittorio (mit wem sonst?) auf dem Gelände einer stillgelegten Fabrik am Spreeufer verbracht habe in Wolken von dem Zeug ...
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