Da ist man zu einem unglaublich schicken Essen beim Bürgermeister einer Weltstadt eingeladen, und dann passiert ein Mord: So etwas gibt es auch nur im Krimi. In diesem Fall in dem Roman »Rotes Gold« des Schriftstellers Tom Hillenbrand. Dabei handelt es ich um den zweiten Roman, in dem der luxemburgische Koch Xavier Kieffer die Hauptrolle spielt – bereits 2012 erschienen und seither sehr oft nachgedruckt.
Kieffer ist eigentlich »nur« der Besitzer eines Restaurants in Luxemburg, in dem er vorzugsweise heimische Küche und gute Weine anbietet. Wegen seiner Freundin ist er öfter in Paris zu Gast, wo er in »gehobenen Krisen« verkehrt, in diesem Fall beim Bürgermeister der Metropole. Kieffer beginnt dann auch damit, in diesem Mordfall zu ermitteln, und kommt einer Art Verschwörung auf die Spur.
Bei der Lektüre kann es dem Leser durchaus schummerig werden. Der Autor zeichnet nach, wo und wie Fische gefangen werden, welchen Wert vor allem besondere Arten haben und welche Strukturen sich um diese Ware bereits gebildet haben. Man spricht von »Thunbaronen«, zumindest in diesem Roman, die für hochwertigen Thunfisch sorgen – und es wird immer klarer, dass hier einiges nicht mit rechten Dingen zugeht.
Ich fand die Lektüre des Romans höchst unterhaltsam. Sarkastische Blicke auf die gehobene Gesellschaft werden ebenso eingearbeitet wie Kritik an der Art und Weise, wie beispielsweise Fische zu einer Massenware werden – seit dem Siegeszug von Sushi werden die Weltmeere in einem erschreckenden Ausmaß leergefischt. Der Koch aus Luxemburg reist ein bisschen durch Europa, und durch seine Augen bekommen die Leser einiges über die Europäische Union und ihre Regeln vermittelt.
Alles in allem ein sehr unterhaltsamer Roman mit gelegentlichem Hauch von Polit-Thriller! Cool.
1 Kommentar:
Informationen zu »Rotes Gold« von Tom Hillenbrand gibt es auf der Internet-Seite des KiWi-Verlags; dort gibt es auch eine Leseprobe.
Hier:
https://www.kiwi-verlag.de/buch/tom-hillenbrand-rotes-gold-9783462044126
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