15 Juli 2025

Jane Austen mit Manga-Einfluss

Ich habe den klassischen Roman »Stolz und Vorurteil« von Jane Austen nie gelesen und kenne – wie so viele – nur die Verfilmung mit Keira Knightley, die auch schon zwanzig Jahre alt ist. Umso erfreulicher ist es, dass es im Splitter-Verlag nun eine umfangreiche Graphic-Novel-Version des Romans gibt.

Die Geschichte ist ja allgemein bekannt; wer sie nicht kennt, möge sie in der Wikipedia ausführlich nachlesen. Elizabeth Bennet wächst mit ihren Schwestern in einem englischen Herrenhaus auf; sie alle haben in der höfischen Welt des neunzehnten Jahrhunderts nur eines im Sinn: einen möglichst vermögenden Mann zu heiraten, um dann eine treue und brave Ehefrau zu werden.

Elizabeth, die ihre Nase zu oft in Bücher gesteckt hat, ist allerdings selbstbewusst und träumt von der Liebe; sie will nicht des Geldes wegen heiraten, sondern möchte ihren Gefühlen folgen. Doch ausgerechnet der so schroff wirkende Mr. Darcy wird zu ihrem Alptraum ...

Jane Austen schildert in ihrem Roman sehr klar die gesellschaftlichen Zusammenhänge und Belastungen des 19. Jahrhunderts. Dank ihrer Hauptfigur kann sie sich zugleich einen ironischen Blick auf die Gesellschaft erlauben; am Ende siegt ja trotzdem die große Liebe, und alles ist so, wie es gesellschaftlich gewünscht ist.

Die Graphic Novel schafft es, den umfangreichen Roman gut zu raffen. Soweit ich das überblicken kann, sind die wesentlichen Handlungselemente allesamt enthalten und werden entsprechend unterhaltsam vermittelt. Der Handlung kann man so jederzeit folgen.

Bei der Optik geht Aurore einen Weg, der durchaus spannend ist: Während die Gebäude, die Räumlichkeiten und auch die Kleidung der Figuren eher an frankobelgische Abenteuer-Comics erinnern, wirken die Gesichter so, als stammten sie aus einem Manga. Die Augen sind für meinen Geschmack zu groß, der gesamte Ausdruck der Figuren ist für mich nicht stimmig.

Ich könnte mir gut vorstellen, dass genau das viele Leute toll finden. Letztlich ist das eine Frage des Geschmacks: Ich kann mich mit einem Stil, der Manga-Einflüsse mit englischen Adelshäusern verbindet, nicht anfreunden. Das mögen viele anders sehen – ich empfehle daher unbedingt das Betrachten der Leseprobe.

1 Kommentar:

Enpunkt hat gesagt…

Zur Comic-Version von »Stolz und Vorurteil gibt es auf der Internet-Seite des Splitter-Verlags einige weitere Informationen, vor allem eine Leseprobe.
Hier:
https://www.splitter-verlag.de/stolz-und-vorurteil-graphic-novel.html


Wer mehr über den Roman »Stolz und Vorurteil« wissen möchte, kann ihn entweder selbst lesen oder eben die Wikipedia konsultieren:
https://de.wikipedia.org/wiki/Stolz_und_Vorurteil