Ich erinnere mich düster daran, dass ich als Kind den Film »Der Goldrausch« sah. Mit meiner Mutter saß ich im Gastraum des »Grünen Baums« in Dietersweiler, wir hatten schließlich keinen Fernseher, und starrte gebannt auf den kleinen Bildschirm. Im Raum saßen noch andere Leute, gemeinsam sahen wir Charlie Chaplin im Schneesturm zu.
In diesem Frühjahr ergab sich die Gelegenheit, den Film erneut anzusehen: im Filmtheater »Babylon« in Berlin. Dort wurde der Stummfilm auf einer großen Leinwand gezeigt, und begleitet wurde er von einem richtigen Orchester.
Das »Babylon« kannte ich bislang nicht, es ist ein altes Theater, unweit der Volksbühne und des Rosa-Luxemburg-Platzes gelegen, in einer recht belebten Gegend also. Es gibt alte Sessel aus Plüsch, eine breite Treppe führt hinauf zu den oberen Rängen, alles sieht angestaubt und trotzdem schick aus; man kommt sich als Besucher vor, als sei man selbst in einer Filmkulisse unterwegs.
Bereits vor Beginn der Vorstellung wurde Musik gespielt. An der Orgel saß eine Frau, die Filmmusiken der ganz klassischen Art präsentierte, die auf dem alten Instrument hervorragend zur Geltung kamen. Das Orchester nahm währenddessen seinen Platz ein, und dann begann der Film.
Die Geschichte sollte bekannt sein. Charlie Chaplin spielt einem Goldsucher, der Ende des 19. Jahrhunderts versucht, in Alaska sein Glück zu machen. Dabei bekommt er es mit dem Wetter zu tun, aber auch mit mordlüsternen Goldsuchern und anderen menschlichen Problemen. Unvergessen ist beispielsweise die Szene, in der er seinen Schuh ist – der Filmklassiker lohnt sich immer noch.
Dank des Orchesters kam zwar eine Stummfilmstimmung auf, das war aber richtig schön. Die Live-Musik begleitete die Szenen, und am Ende gab’s einen verdienten Applaus. Toll!
1 Kommentar:
Wer sich für das Thema interessiert – im »Babylon« in Berlin gibt es natürlich weitere Vorstellungen. Hier:
https://babylonberlin.eu/orchester/4350-chaplin-s-the-gold-rush-with-live-orchestra
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