14 April 2025

Zahlen zu einem Phänomen

Viele kluge Leute schreiben seit einiger Zeit über das Phänomen #BookTok. Wer davon noch nie gehört hat, dem fasse ich es hiermit zusammen: Es handelt sich nicht um ein »neues Programm« oder gar eine »neue Anwendung«, wie besonders kluge Leute schon formuliert haben, sondern um einen »Namen«, wenn man es genau nimmt, unter dem auf der Videoplattform TikTok über Bücher gesprochen wird.

Mittlerweile gibt es in den Buchhandlungen ganze Tische mit den neuen #BookTok-Veröffentlichungen. #BookTok-Bestsellerlisten sollen Orientierung schaffen, aber ich habe das Gefühl, dass sich diese Listen vor allem an den Buchhandel richten, nicht an die Kundschaft.

Und die ist nicht so jung und so weiblich, wie man bislang dachte. Die Zeitschrift »Börsenblatt« hat einige Zahlen geliefert, die ursprünglich von MediaControl und von TikTok direkt kommen. Spannend finde ich eine Zahl: Rund 50 Millionen Beiträge unter dem Hashtag #BookTok wurden mittlerweile hochgeladen – das ist schon sehr viel.

2023 wurden allein in Deutschland rund zwölf Millionen Bücher verkauft, die über #BookTok empfohlen worden sind. 2024 waren es dann schon mehr als 25 Millionen Bücher. Wer auf den Buchmessen in Frankfurt und Leipzig war, sah auch direkt, was das bedeutet: Immer mehr Verlage springen auf diesen Zug auf.

2023 betrug der Frauenanteil bei #BookTok noch 83 Prozent, 2024 sank er auf 75 Prozent. Man kann also von einem Viertel Männer ausgehen, die sich dafür interessieren. Die Altersgruppe von 30 bis 39 Jahren ist übrigens mit 30 Prozent vertreten; es sind also nicht nur die ganz jungen Leute, die sich für Bücher unter dem Hachtag #BookTok interessieren.

Und welchen Schluss zieht man jetzt daraus? Das mag bitteschön jeder Mensch für sich selbst entscheiden. Vielleicht den hier: Manche Vorurteile halten sich hartnäckig und stimmen nicht immer zu hundert Prozent …

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