Ich mag Filme, die es schaffen, einen sozialkritischen Anteil unterzubringen, ohne dass es langweilig wird oder der erhobene Zeigefinger zu auffällig wirkt. Erstaunlicherweise finde ich solche Filme häufig in Frankreich, früher auch in England, während sie im deutschsprachigen Raum eher selten wirken.
Ein schönes Beispiel ist der sehr coole französische Spielfilm »Rebellinnen – leg dich nicht mit ihnen an«, in dem Cécile de France die Hauptrolle spielt. (Die Frau kann offensichtlich eh überall mitspielen und kriegt es sehr gut hin.) In diesem Streifen spielt sie eine ehemalige Schönheitskönigin kommt nach mehreren Jahren in Südfrankreich enttäuscht zurück in die nordfranzösische Provinz, wo sie frustriert in einer Fischdosenfabrik zu arbeiten beginnt.
Sie lernt die anderen Frauen in der Fabrik kennen, sie stellt sich anfangs blöd an, aber sie kämpft sich durch. Dann gibt es eine Leiche – in der Folge sexueller Belästigung, um es kurz anzudeuten –, sie wird mit Gangstern konfrontiert, und am Ende gibt es einen knalligen Showdown zu einer Musik wie aus einem Western-Soundtrack.
Das ist streckenweise sehr spannend – man leidet mit den Arbeiterinnen der Fischdosenfabrik mit –, zeitweise mit einer sehr groben Komik (wie beseitigt man eine menschliche Leiche in so einer Fabrik wohl am besten?) ausgestattet und mit umwerfenden Dialogen versehen. Der Film kam im Sommer 2019 in die Kinos, ich habe ihn aber nicht gesehen und dieser Tage endlich in einem Streaming-Portal angeguckt.
Schon klar, das ist kein Film, den man gesehen haben muss. Aber es ist klasse gemachte Krimi-Unterhaltung mit einem sozialkritischen Anstrich, der mir sehr gut gefallen hat.
1 Kommentar:
Wer sich ein wenig mit dem Thema beschäftigen will, schaue sich den großartigen Trailer zu »Rebellinnen« an:
https://www.youtube.com/watch?v=-u0iSqebff8
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