Es ist eine bizarre Science-Fiction-Liebesgeschichte, die in dem Comic-Dreiteiler »Fee« erzählt wird. Sie wirkt vor allem deshalb so stark, weil ihr Hintergrund so gewalttätig ist. Vor der Kulisse einer riesigen Stadt, in einer düsteren Zukunft ohne große Hoffnung, zwischen riesigen Gebäuden und teilweise monströsen Menschen versucht Jam seine Liebe zu bewahren. Das ist nicht unbedingt romantisch, sondern eher traurig – aber es wird ziemlich spannend erzählt.
Der Comic-Autor Téhy, den ich vor allem von seiner Serie »Yiu« her kenne, in der er seinem Publikum knallige Science-Fiction-Action vor die Augen hält, ist der Urheber der ungewöhnlichen Geschichte. Er erzählt von Jams Suche nach seiner Fee und seiner Vorgeschichte – beide Kunstwesen weisen im Prinzip mehr Gefühle auf als die hässlichen und gemeinen Menschen –, und er zeigt, wie ihr Schöpfer verzweifelt auf der Suche nach der Vollkommenheit ist.
Wenn man will, kann man den ganzen Comic sowieso als Allegorie lesen. Was ist Schönheit, was ist Liebe, können Kunstgeschöpfe beseelt sein oder sind sie dazu verdammt, immer künstliche Gedanken zu haben? Die Geschichte wird mit viel Action erzählt, die allerdings die Tragik manchmal ein wenig zukleistert.
Die Zeichnungen sind auf jeden Fall stark. Béatrice Tillier zeigt die Figuren in dramatischen Szenen, Explosionen, Schüsse und allerlei andere Action werden von ihr in dynamische Bilder gepackt. Das alles führt gelegentlich dazu, dass die Liebesgeschichte zwischen der Action fast verlorengeht.
Alles in allem ist »Fee« ein ungewöhnlicher Science-Fiction-Comic mit viel Dynamik. Das Buch ist – wie bei Splitter üblich – in einer sehr schönen Gestaltung erschienen und macht sich im Bücherregal echt gut. Ich empfehle, die Leseprobe auf der Internet-Seite des Verlages zu prüfen …
Es passiert einiges um mich herum, und nicht alles gefällt mir. Vieles fasziniert mich, vieles interessiert mich – und das soll Thema dieses Blogs sein.
12 Januar 2021
Eine explosive Science-Fiction-Liebe
Das Jahr 1020 nach dem Gelobten Jahr, in einer Zukunft also, die offenbar weit von unserer Zeit entfernt liegt: Ein junger Mann namens Jam bricht in ein Museum ein, wo er eine Puppe sucht, in die er offensichtlich verliebt ist. Im weiteren Verlauf stellt es sich heraus, dass Jam ebenfalls ein Puppengeschöpf ist, ein beseelter Androide also, der seit Jahrhunderten davon träumt, mit der Puppe – seiner Fee – zusammen zu sein ..
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1 Kommentar:
Wer sich für die Leseprobe von »Fee« interessiert und mehr über diesen Science-Fiction-Comic wissen möchte, schaue auf der Internet-Seite des Splitter-Verlages vorbei. Hier:
https://www.splitter-verlag.de/fee.html
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