Hauptfigur des Films ist ein Junge, der Ende der 70er-Jahre mit familiären Problemen konfrontiert wird. Er wächst bei liebevollen Hippie-Eltern auf, doch als seine Mutter bei einem Verkehrsunfall ums Leben kommt und sein Vater in eine Depression rutscht, entdeckt der Junge die Sex Pistols für sich. Zusammen mit einigen Freunden beginnt er damit, »punkig« zu werden.
Er raucht, er trinkt, er benimmt sich in der Öffentlichkeit bewusst schlecht und schockiert die anderen Leute, und natürlich steigt er in die örtliche Punkrock-Band ein. Sein Vater, der krampfhaft versucht, an diesem Leben teilzuhaben, nimmt den Jungen zwischendurch in ein FKK-Freizeitlager mit oder hilft ihm sogar bei seiner Punk-Band.
Die Geschichte, so einfach sie hier auch erzählt wird, ist zeitweise unfassbar komisch. Die Punkrock-Allüren eines 13 oder 14 Jahre alten Jungen werden nicht als Heldentaten erzählt, sondern durchaus mit Sinn für Peinlichkeiten. Trotzdem freut man sich als Zuschauer über die freche Attitüde.
Gleichzeitig ist der Film aber auch traurig, zumindest streckenweise: ein Junge, dem seine Mutter stirbt, ein Junge, dem sein Vater unglaublich peinlich ist, ein Junge, der sich an der Enge einer Gesellschaft erdrückt fühlt – das sind keine leichten Szenen, die aber dazu führen, dass »Sons Of Norway« eben nicht nur ein lustiger Punkrock-Film ist.
Der Film wurde 2011 gedreht und veröffentlicht. Johnny Rotten, der Sänger der Sex Pistols, hat einen kleinen Auftritt, was ich sehr lustig fand – er taucht nicht als »der damalige« Sänger auf, sondern so, wie er eben 2011 aussah, ein wenig alt und aufgedunsen, aber trotzdem unverkennbar. Es ist kein reiner Punk-Film, sondern ein extrem unterhaltsamer Film über eine Jugend in den späten 70er-Jahren.
Absolut empfehlenswert! (Und an dieser Stelle ein Dankeschön an Christina, die ihn mir geschenkt hat.)
3 Kommentare:
Den Trailer zu »Sons Of Norway« kann ich jederzeit empfehlen – er ist hier bei YouTube zu finden:
https://www.youtube.com/watch?v=dBFU_0gZILQ
Paddelnohnekanu hat einen Ausschnitt aus dem Film in ihrem Song »Turmbau zu du-buy (ich lieber nicht)« verewigt. Hör mal am Anfang genau zu. Das ist mir letztens erst aufgefallen.
Ich habe den Film letztes Jahr gesehen, natürlich spät Abends versteckt auf dem WDR (glaub ich) und habe mich gut unterhalten gefühlt. Solche Filme treffen genau meinen Humor. Da er dir gefällt, empfehle ich dir "Populärsmusik aus Vittula", an den ich zeitweise erinnert wurde.
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