Sherlock Holmes ist eine Figur, die auch im 21. Jahrhundert sehr beliebt ist. Das belegen nicht nur zahlreiche Verfilmungen und Comics, sondern ebenso die Romane und Kurzgeschichtensammlungen, die in den unterschiedlichsten Verlagen erscheinen.
Mit »Sherlock Holmes und die seltsamen Särge« hat die österreichische Autorin Barbara Büchner bereits im Herbst 2014 eine gelungene Interpretation des Holmes-Mythos veröffentlicht, der zudem über einige phantastische Elemente verfügt. Meine Lektüre und meine Besprechung kommen leider mit gehöriger Verspätung ...
Die Autorin ist mir seit langem bekannt, nicht persönlich, aber durch ihre stimmungsvollen und gut geschriebenen Romane, die in den unterschiedlichsten Verlagen veröffentlicht worden sind – dieser Sherlock-Holmes-Roman bildet keine Ausnahme. Barbara Büchner orientiert sich an den popuären Darstellungen des Detektivs und seines Begleiters Dr Watson; sie erzählt im Prinzip sieben in sich abgeschlossene Fälle, die aber streng genommen einen Roman ergeben.
Eine Wette hält die Fälle ebenso zusammen wie ein Arzt, der ständig davon redet, dass es »kleine Menschen« gibt, oder der glaubt, dass mysteriöse Mächte auf der Erde wirken. Diese »kleinen Menschen« wiederum spielen in den einzelnen Fällen eine Rolle, wodurch das Buch den Charakter eines Krimis verliert und mehr zur phantastischen Literatur gezählt werden kann.
Dass die Autorin schreiben kann, wusste ich. Ihre Sherlock-Holmes-Adaption beweist das vorzüglich. Die Geschichten sind »seltsam«, sie wissen zu faszinieren, sie wirken gleichzeitig authentisch insofern, dass man ihnen »glaubt«, in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts zu spielen. Die Schauerstimmung, die von den Originalen verbreitet wird, kann die Autorin hervorragend einfangen.
Wer in früheren Jahren gern die Geschichten von Arthur Conan Doyle gelesen hat und Lust auf »neues Futter« in Form aktueller Geschichten hat, sollte sich »Sherlock Holmes und die seltsamen Särge«. Der phantastische Einschlag sollte übrigens die Freundinnen und Freunde des »reinen« Krimis nicht zu sehr stören ...
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