Mit ihrem rasanten Sound, dem originell klingenden Sänger und dem treibenden Rhythmus hat sich mir die Band Kontrolle in schnellem Tempo ins Ohr gefräst. Die Platte »Egal« drehte sich bei mir zeitweise ständig im CD-Player – und das ist ein wichtiger Grund für mich, mir endlich die dazu gehörende Langspielplatte zu kaufen.
Was die Band aus Düsseldorf und Solingen bietet, ist interessant: Anklänge zu den späten 70er-Jahren sind ebenso zu vernehmen wie »noisige« Anleihen. Das ist dann kein Deutschpunk, wie man ihn bisher kennt; die Band in den neuerdings wieder beliebten Wave-Topf zu stecken, wird ihr aber auch nicht gerecht.
Der Reihe nach: Bei Kontrolle fällt vor allem der wummernde Sound auf, der alle Stücke prägt, die schnellen wie die langsamen. Das Schlagzeug wird dabei gelegentlich durch Synthesizer-Elemente aufgepäppelt, die manche Stücke an Nichts und andere alte Bands erinnern lassen. Die Gitarre und der Bass knallen mehr in die Richtung einer modernen Noise-Rock-Band.
Dazu kommt die Stimme des Sängers, die manchmal an EA 80 erinnert, dann wieder einen stressigen Unterton annimmt. In Verbindung mit den Texten, die oft kurz und abgehackt wirken, aber stets ziemlich schlau sind, ist die Stimme sehr eigenständig. Die Textzeilen erinnern ebenfalls an die frühen 80er- oder späten 70er-Jahre, sind knallig und direkt, erzählen oft vom Arbeitsleben und privaten Dingen, werfen einen sarkastischen Blick auf die Gesellschaft von heute.
Ich kann es nicht anders sagen: Die Band ist ziemlich klasse, und ich bin begierig darauf, sie live zu sehen. Mit ihrer Platten haben mich Kontrolle auf jeden Fall überzeugt!
1 Kommentar:
Das Stück »Baumarkt« gibt’s bei YouTube zu gucken und hören – es ist eines der besten auf der ersten Platte der Band. Hört selbst:
https://www.youtube.com/watch?v=_WPJtf62YWU
Wie es sich gehört, sind auch Kontrolle auf Bandcamp vertreten – hier kann man sich Stücke der Band anhören und legal herunterladen:
kontrolleband.bandcamp.com
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