Glaubt man den aktuellen Zahlen, die aus den USA in die Fachzeitschriften der Buchbranche schwappen, ist der Siegeszug der E-Books vorerst gestoppt. Zumindest bejubeln das einige. Tatsache ist, dass das Niveau des Jahres 2012 nicht übertroffen wird; der Markt stagniert auf dem hohen Niveau von 30 Prozent.
Drei von zehn Büchern werden also elektronisch gekauft, nicht »haptisch«. Das sagt eine Studie der Book Industry Group, über die unter anderem das »Börsenblatt« informiert. Ob man das jetzt so einfach glauben kann, ist das eine; dass man die Zahlen nicht auf das kleinteilige Mitteleuropa mit der ausgeprägten Kultur kleiner Buchhandlungen und kleiner Verlage übertragen kann, ist dann auch gleich das andere.
Das Schönste bei allen Zahlen und Prognosen ist eh: Keiner weiß, wie es wirklich ausgehen wird. Als ich vor zehn Jahren aller Welt erzählte – aufgrund des Drucks einer jungen Kollegin vor allem –, dass die E-Books bald ihren Siegeszug antreten würden, wurde teilweise müde gegrinst und abgewinkt.
Die Abwinker von früher sind die Hurra-Schreier von morgen, so scheint es. Wobei manche nur einen Gedanken zu haben scheinen: Bei E-Books entfallen gewisse Kosten, einiges wird also billiger – die Verteilungskämpfe der Zukunft werden sich an dem Prozentsatz entzünden, den Autoren oder Verlage sich künftig genehmigen werden.
Darüber ließe sich ein längerer philosophischer Erguss verfassen; das verkneife ich mir aber. Nur so viel: Ohne vernünftige Arrangements wird es nicht klappen.
Gute oder meinetwegen auch aktive Autoren tun gut daran, sich in Allianzen zusammenzuschließen. Dies gilt insbesondere für Autorinnen und Autoren, die im unterhaltenden Sektor unterwegs sind, also im Spannungsfeld zwischen Science Fiction und Krimi, Fantasy und Liebesroman, Erotik und Historie.
Meine Meinung: Im Zweifelsfall wird ein »Selfpublisher« mehr verdienen als derjenige, dessen Werk bei einem »Großverlag« veröffentlicht und dann verschlissen wird ...
1 Kommentar:
Dinopornografen aller Vegetationszonen vereinigt euch.
Ich vermute mal, dass der erste Boom vorbei ist, und alle, die für E-Reader anfällig sind (bei mir hat es auch etwas gedauert) inzwischen gut versorgt sind.
Die nächste Generation von potenziellen E-Book-Lesern braucht wohl noch etwas, bis sie vom Medium überzeugt ist.
Ich kaufe durch meine kindle nicht mehr Bücher und bewege mich in einer Preisschiene zwischen 3.99 und 10 Euro. Alles darüber und darunter ist mir suspekt. Ich möchte also gar nicht weniger als 3.99 Euro für einen Roman mit mehr als 150 Seiten zahlen.
Also, verkauft euch nicht unter Wert!
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