01 Mai 2013

Ich erstieg den Lauterberg

Warum es mich an diesem Ersten Mai in den Karlsruher Zoo verschlug, ist eigentlich zweitrangig. Tatsache ist, dass nebst mir rund fünfzigtausend Kinder mit ihren Eltern anwesend waren, um sich an Elefanten und Eisbären, Pinguinen und Giraffen zu begeistern. Ebenso anwesend war der Deutsche Gewerkschaftsbund, der den Tag der Arbeit ausgerechnet im Stadtarten und damit praktisch auf dem Gelände des Zoos zu Ende bringen wollte.

Ich bestieg immerhin den Lauterberg. Wer den nicht kennt, hat nichts verpasst. Es dürfte die höchste Erhebung in der Innenstadt von Karlsruhe sein, wenige Meter vom Hauptbahnhof entfernt. Errichtet wurde der Berg über einem Wasserbassin, das der Trinkwasserversorgung der Stadt dient; alles wurde im 19. Jahrhundert angelegt und ist entsprechend alt.

Der Lauterberg ist fast schon eine natürliche Erhebung, denn nach über hundert Jahren wachsen auf dem Hügel haufenweise Pflanzen, die ihn wie einen kleinen Urwald mit zahllosen Singvögeln wirken lassen. Und wenn man diesen Hügel ersteigt, gerät man tatsächlich ins Schwitzen.

Meine Mai-Wanderung fand also im Karlsruher Zoo statt, und sie endete auf einer Aussichtsplattform aus Metall. Von dort aus konnte ich dann immerhin in den diesigen Himmel und auf die grau wirkende Stadt blicken. Ob das nun mehr Glanz hatte als die Abschlussveranstaltung der Gewerkschaft, fand ich allerdings nicht heraus ...

2 Kommentare:

Christian Wichmann hat gesagt…

Lauterberg? 153,6 Meter? Da packt mich doch glatt der Neid ... Die höchste Erhebung in meinem Geburtsort Wilhelmshaven ist der Rüstringer Berg mit sagenhaften 13,5 Metern. Meine jetzige Wahlheimat Oldenburg kann immerhin mit dem Osternburger Utkiek aufwarten, der es auf unglaubliche 28,15 Meter über NN bringt. (Es handelt sich übrigens um eine ehemalige Mülldeponie, und im Müllproduzieren sind wir Menschen ja sowieso ganz groß.)

Enpunkt hat gesagt…

Kicher ...

Dazu muss ich sagen, dass ich im Schwarzwald geboren und aufgewachsen bin. Höhen unter 650 Meter galten für mich stets als »Flachland«. Und wenn wir als Kinder in die »Rheinebene« gefahren sind, war das wie ein Abenteuerurlaub.