17 Mai 2013

Bleibende Schäden klingen angenehm

Vieles von dem, was heutzutage unter deutschsprachigem »Pop« angeboten wird, klingt für mich austauschbar oder gar einfach wie moderner Schlager. Gelegentlich bekomme ich entsprechende Bands oder Sänger mit, indem ich durchs Fernsehprogramm zappe oder bei LastFM entsprechend »getaggt« habe.

Die Band Bleibende Schaeden passt nicht ganz ins Schema. Die fünf Musiker machen auf der Zwei-Stücke-CD »Haifischzahn« eine Musik, die irgendwo zwischen lockerem Folk – die Gitarre und das Gedudel stimmen auf jeden Fall – und flotten IndiePop hängt: Beide Stücke gehen gut ins Ohr, können beim zweiten Anhören mitgesummt werden und sind von ihrer Machtart gelungen.

Beide Texte beschäftigen sich mit Alltäglichem, schrecken vor Liebelei-Gesinge nichts zurück, machen das aber originell: »Ich tanze nackt im U-Bahn-Schacht, ich spring für dich vom Hochhausdach« – das klingt locker und lässig und dennoch ernsthaft genug, ohne in Schmalz abzugleiten.

Eine angenehme Band also, die ein Stück weit von dem entfernt ist, was ich sonst höre, die aber gute Laune verbreitet. Und das ist manchmal viel wert ...

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