Wir saßen im Biergarten unseres Stammlokals, es war schon spät, aber die Luft war noch warm. Ich hatte schon einige Biere intus und fühlte mich angenehm angetrunken, schaute zu den Sternen hoch und lauschte den Gesprächen der anderen. Es war so ein richtig schöner Sommerabend.
Bis ich auf einmal das Geräusch hörte. Ein Rascheln und ein Scharren, dann ein Schnüffeln. Und dann sah ich es auch schon: Ein Igel eilte durch den Biergarten, zwischen Stühlen und Tischen hindurch. Immer wieder hielt er an, hielt die Nase in die Höhe und schnüffelte lautstark.
Ich machte die anderen auf das Tier aufmerksam, das mittlerweile keine zwei Meter von uns entfernt unter einem Tisch saß. Es reckte die Nase in unsere Richtung, stand hoch aufgerichtet da – keine Spur von einem rundlichen Igel. »
Das ist Pommes«, sagte der Koch des Restaurants. »Der kommt öfter vorbei.«
»Und warum heißt der Igel Pommes?«, fragte ich.
»Weil er nach Pommes sucht.«
»Aha.« Ich war irritiert. »Bei euch gibt's doch keine Pommes.«
»Deshalb sucht er ja.«
Nach diesem denkwürdigen Dialog reichte es wohl auch dem Tier. Immer noch schnüffelnd suchte der Igel das Weite und verschwand wieder in einem Gebüsch.
2 Kommentare:
Dieser Koch klingt mir sehr nach einem ausgewanderten Berliner!
Hehe ... und wieder hat der Wirt jemandes Tag ein Stückchen surrealer gemacht. Kudos!
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