Ich gestehe, dass ich anfangs sehr skeptisch war. Dann aber ging ich doch mit, um mir »Small World« in der Schauburg in Karlsruhe anzuschauen. Den Ausschlag gab die Tatsache, dass Gérard Depardieu eine der Hauptrollen spielen sollte - und den dicken ollen Franzosen finde ich ziemlich klasse.
Das war der Film auch. »Small World« entstand nach einem Roman von Martin Suter, von dem ich leider noch keine Zeile gelesen habe, und ist eine Mischung aus Familienfilm und Krimi. Nachdem ich ihn anfangs ein wenig lahm fand, zog mich die Mischung aus Intrigen und Gefühlen immer mehr in ihren Bann.
Eine Zusammenfassung fällt schwer: Es geht um zwei alte Männer, die in ihrer Kindheit dicke Freunde waren, bevor der eine zum Chef eines Unternehmens und der andere zu seinem Gärtner wurde. Es geht um eine junge Frau, die in diese Unternehmerfamilie einheiratet (gespielt von Alexandra Maria Lara, der zweiten Hauptdarstellerin dieses Films), und es geht um eine intrigante alte Schachtel, die seit Jahrzehnten um ihre Macht und ihren Einfluss ringt.
Nicht kapiert? Macht nichts. Man kapiert's beim Angucken. Und erst am Ende des Filmes hat man das gesamte Puzzle so richtig zusammen. Dann sitzt man da, atmet erst mal tief durch und unterdrückt die eine oder andere Träne. Doch, ernsthaft!
Die Bilder sind super, die Kameraführung ist herausragend, und die Schauspieler agieren alle auf ziemlich hohem Niveau. Spezialeffekte sind dafür Mangelware ... aber das ist nun mal kein Knall-Bumm-Beng-Actionfilm.
Streckenweise erinnert »Small World« an alte Chabrol-Filme, die ja ebenfalls nicht gerade krachende Spannung bieten, aber sehr subtil und gemein unterhalten. »Small World« ist ein toller Film, der es verdient, dass ihn mehr Leute angucken!
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