18 Mai 2008

Gäste-Klo

Hauptstadt sindse, Klos bauen könnense nicht. Das ging mir durch den Kopf, als ich das Gäste-Klo in dem Hotel aufsuchte, das ich derzeit in Berlin bewohne. Mein Zimmer war noch nicht fertig, und ich mußte mal. Also ab ins Gäste-Klo.

Ich machte die Tür auf, sie schlug gegen die Klobrille. Das Klo war so klein, daß nicht mal die Tür komplett aufging. Und rechts und links von der Schüssel blieben jeweils rund vierzig Zentimeter. Was machen da Leute, die ein wenig korpulenter sind als ich?, fragte ich mich.

Ganz einfach eigentlich: Man stellt sich zwischen Kloschüssel und Wand, schieb dann die Tür an sich vorbei, macht zu, und dann hat man sagenhafte 1,20 auf 1,20 Meter zur Verfügung. Der pure Luxus.

Früher bei uns im Dorf machte man gern Witze über die großmäuligen Berliner. (Die langen Tannen, so sagte mir mein Herr Vater, würde man zu Zahnstochern für Berliner verarbeiten - weil die eine so große Klappe hätten.) Jetzt weiß ich, daß sie zumindest in einem gewissen Gebäude vielleicht auch eine große Klappe, dafür ein verdammt winziges Klo haben.

Man lernt nie aus auf Reisen.

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