09 Juli 2007

Bundeswehr, Literatur und Erinnerung


1981 bis 1985 las ich regelmäßig die aus Münster stammende Literaturzeitschrift Am Erker; ich hatte zeitweise sogar ein Abonnement, wenn ich das Heft nicht bei Josef Wintjes in Bottrop bestellte. Irgendwann lief das Abo aus, und ich bestellte nicht mehr nach, ohne daß ich heute wüßte, warum das so war.

1984/85 war ich bei der Bundeswehr, die mit Abstand dümmste und überflüssigste Zeit meines Lebens. Sicher auch mal Thema für ein Buch voller peinlicher Geschichten, aber nicht jetzt.

Am Erker habe ich Ende letzten Jahres wieder abonniert. Mittlerweile ein schickes Paperback, das kaum noch an das Fanzine von vor einem Vierteljahrhundert erinnert - sehr schön! Ich erfreue mich an Gedichten und Geschichten, Besprechungen und Artikeln, stoße auf unbekannte Autoren und stelle fest, was es alles an interessanter Lektüre gibt.

Und natürlich lese ich keine Ausgabe komplett, dazu fehlt mir die Zeit; ich sehe Am Erker schlicht als bereichernd.

So auch die Ausgabe 53 mit dem Themenschwerpunkt Bundeswehr. Verschiedene Autoren nehmen sich des Themas an, manchmal literarisch-verquast, manchmal aber ziemlich cool. Sogar eine Geschichte mit Afghanistan-Thematik ist enthalten.

Ein lesenswerter Band, wie ich finde. Nicht nur für Leute, die in den 80er Jahren so blöd waren, zur Bundeswehr zu gehen ... 178 Seiten für neun Euro, ein Vierar-Abo gibt's für 30 Euro

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