Kurz nach dem Ersten Weltkrieg, ein kleiner Ort in England: Eine unbekannte Person schreibt Briefe voller Schimpfwörter an eine »unbescholtene« Frau. Verdächtigt wird die Nachbarin, die vor allem durch einen lockeren Lebenswandel auffällt. Sie wird verhaftet und ins Gefängnis gesteckt, ihr soll der Prozess gemacht werden.
Der Kinofilm »Kleine schmutzige Briefe« wurde 2023 in England in die Kinos gebracht, lief im März 2024 in den deutschen Kinos an – doch dort bekam ich nichts von ihm mit. Nun sah ich ihn mir bei einem der Streaming-Anbieter an, fand ihn höchst unterhaltsam und möchte ihn empfehlen.
Das Ensemble hatte wohl seine Freude an der Mischung aus historischen Details und groben Schimpfwörtern. Es wird geflucht, und die Schimpfwörter sind teilweise sehr heftig. Gleichzeitig wird aber klar, dass das hauptsächliche Problem die superchristliche Moral ist: Die junge Frau, die zumindest zeitweise ins Gefängnis muss, ist definitiv nicht schuldig, soll aber zur Schuldigen gemacht werden – weil sie eben nicht so gottesfürchtig und zurückhaltend ist.
Toll erzählt ist der Streifen, mit eindrucksvollen Bildern; das schaut man sich gern an. Und er bleibt trotz der moralischen Komponente mitreißend und witzig. Sehr schön!
1 Kommentar:
Über »Kleine schmutzige Briefe« gibt's einen guten Artikel auf der Wikipedia, der auch den Inhalt des Films sehr gut wiedergibt.
Hier:
https://de.wikipedia.org/wiki/Kleine_schmutzige_Briefe
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