Der neue Band von »Lucky Luke« sorgt mit seinem Cover und seinem Titel eigentlich für eine Täuschung: Das Album heißt »Letzte Runde für die Daltons«, und die vier Ganoven spielen auch eine Rolle in diesem Album. In erster Line aber geht es um das Bier und die Klischees, die man im Allgemeinen mit Deutschen verbindet.
Tatsächlich steht in diesem Album das Bier im Zentrum: Lucky Luke muss in Milwaukee, der sogenannten Beer City, einen Konflikt zwischen Arbeitern und Brauereibossen schlichten. Die Arbeiter wollen mehr Geld, die Bosse sehen das nicht ein. Als Streikbrecher werden Gefangene aus Strafanstalten angeheuert, zu denen unter anderem die Daltons gehören. Die haben natürlich andere Pläne, unter anderem mit der Streikkasse der Arbeiter.
Tatsächlich aber ist das ganze Gedöns mit den Daltons eine reine Randgeschichte. Es wimmelt von Anspielungen auf Deutschland, die Deutschen im Allgemeinen und die Auswanderung von Deutschen in die USA. Durchaus alberne Witze – etwa über die Familien Trump und Eisenhauer – gibt es ebenso wie einige eher komplexe Späße.
Das muss man mögen. Ich fand's lustig, kann mir aber gut vorstellen, dass es viele Leserinnen und Leser gibt, die mit dieser Art von Geschichte bei »Lucky Luke« ihre Probleme haben. Das aktuelle Kreativduo Achdé und Jul reiht sich damit aber in die Tradition der Reihe ein, historische Dinge - etwa zur Einwanderung – in einer komischen Version nachzuerzählen.
»Letzte Runde für die Daltons« ist ein typisches »Lucky Luke«-Album. An die Genialität der Alben, die etwa in den 70er-Jahren erschienen – da war die Serie wohl auf ihrem künstlerischen Höhepunkt –, reicht das nicht heran. Aber der Comic-Band unterhält prächtig und eignet sich im Zweifelfall gut als Geschenk. Was will man mehr?
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