In der zweiten Hälfte der 80er-Jahre, als es eine erste Welle des sogenannten IndiePop gab, brachte ein Mensch, der sich Christian Hound nannte, zusammen mit anderen Musikern insgesamt vier Schallplatten heraus – soweit ich das heute überblicken kann. Ich selbst kaufte mir irgendwann die vierte, 1990 erschienene und letzte Platte, die »Y.Ö.M.«, hörte sie mir einmal an, blieb ratlos sitzen und stellte sie in den Plattenschrank.
Da kruschdelte ich sie dieser Tage hervor, eher aus der Absicht heraus, sie einmal anzuhören und dann wegzugeben – und ich stellte fest, dass das zwar ungewöhnliche Musik ist, dass ich sie heute seltsamerweise aber interessanter finde. Das ganze ist recht »breit« aufgenommen; bei Indie-Produktionen dieser Art kamen damals – siehe Philip Boa – haufenweise Instrumente und Effekte zum Einsatz, Chöre und anderer Kram inklusive.
Kein Wunder, dass sowohl der populärere Boa als auch Christian Hound anfangs auf dem gleichen Label waren. Zwischen orchestralem Sound und gelegentlichem Gerocke wechseln die Stücke, deren Titel wie »Can Machines Die?« ebenfalls recht schräg klingen. Effekte wechseln sich mit »sauberen« Melodien oder Gitarrengerocke ab, kurzum: Die Platte ist ein Gesamtkunstwerk.
Klingt seltsam, ist aber so. Ich hörte sie mir mehrfach an, fand sie jedesmal aufs neue interessant – und stellte sie mit einem befriedigten Gefühl zurück in den Schrank. Wenn ich sie mir in einigen Jahren wieder anhöre, wird sie mir wohl wieder gefallen.
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