Das »Art Canrobert« ist ein selbstverwaltetes Jugendzentrum in Rastatt. Als ich am Abend des Samstag, 14. April 2007, recht spät dort ankam, traf ich typische Jugendzentrums-Atmosphäre dort an: unglaublich viele junge Leute, eine friedliche und spaßige Stimmung und viel Spaß. Ich kam mir vor wie Mitte der 80er Jahre, als der Punkrock langsam immer stärker in die deutschen Provinzstädte einsickerte.
Die Band Currysau Kartel hatte ich wohl zu meinem Glück verpaßt, dafür bekam ich die Explorerzs aus Straßburg mit: eine sehr nette Mischung aus Ska und Punk. Die Band war mit einem ganzen Pack französischer Nietenpunker angekommen, die trinkfest und fröhlich wirkten.
Die Higgins aus Aalen und Umgebung provozierten das Publikum mit einem VfB-Shirt und ballerten fleißig ihren Punk ins Publikum, mal streetpunkig und eher langsam, dann aber durchaus mal ruppig schnell und mit einem Schuß Hardcore. Der Pogo war sehr jugendlich, vor allem Kids tummelten sich auf der Tanzfläche in tropischer Hitze.
Danach die Hauptband des Abends, die Tower Blocks aus Berlin. Der Sänger hatte eine derb röhrende Stimme, die überzeugte, dazu der ruppige Oi!-Sound – hier paßte alles. Und nur Skinheads dürfen bei so einer Bierwampe ihr T-Shirt auf der Bühne ausziehen. Doch, das war schon sexy.
Zumindest schien das die junge Dame mit ... ähm ... sehr tiefem und sehr gut gefülltem Dekolleté zu meinen, die schon sehr alkoholisiert war und immer mal wieder den einen oder anderen aus der Band angrabschte. Die Sex-Avancen schienen den Tower Blocks in dem Moment aber nicht so gut zu gefallen.
Weniger sexy dann übrigens die Rastatter Polizei, die mit bellenden Kötern am Eingang zum »Art Canrobert« aufgefahren war. Na super, und das in einer Stadt mit aktiver Nazi-Kameradschafts-Szene ...
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