In Zeiten, wo Poetry Slams sogar im Fernsehen kommen, sollte ich mal wieder auf ein Fanzine hinweisen, das vorrangig Gedichte veröffentlicht. Gemeint ist die Ausgabe 15 des Fanzines My Choice, das der unermüdliche Jerk Götterwind aus Groß-Gerau herausgibt.
40 Seiten mit allerlei Texten; manche finde ich gut, und bei manchen frage ich mich stets, warum die Zeilenbrüche an genau den Stellen sind, wo sie sitzen - wahrscheinlich eine reine Laune.
Und manche Texte sind mir dann doch zu schlicht: »Natürlich bemerkt sie mein Zögern. / Sie ist verletzt und wütend. / Die Ohrfeige nehme ich gleichgültig hin.« Da ist der Autor meiner Ansicht einfach zu faul, sich einen ordentlichen Text auszudenken, und reiht einfach einige Zeilen aneinander.
Schon passender sind Zeilen wie die: »Vor mir weiße Flächen / Ebenen vor gezacktem Horizont / Schnee gefriert zu Stein«. Da macht mir die Lyrik richtig Spaß.
Eine bunte Mischung. Keiner der Texte hat den Anspruch, »anspruchsvoll« zu sein. Deshalb gefällt mir die Mischung wahrscheinlich trotz aller Einzelkritik recht gut. Das Heft gibt's für einen Euro plus Porto.
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