Ich erinnere mich noch einigermaßen an den Schock, den damals das Attentat der palästinensischen Terroristen auf die israelischen Sportler auslöste. Das waren die 70er Jahre, und wir wuchsen als Kinder und Jugendliche in einer Atmosphäre auf, die von Terror-Angst geprägt war.
Diese Zeit greift der neue Spielberg-Film auf. Wir haben uns am Freitag abend »München« angesehen, der Film, der das Attentat zeigt, aber auch die unerbittliche Jagd eines israelischen Spezialkommandos auf die mutmaßlichen Drahtzieher des Massakkers.
Drei Stunden zeitweise atemloser Spannung, manchmal quälender Dialoge. Die Israelis, die sich auf die Spur der Killer setzen und selbst zu Killern werden, verändern sich – sie sind nicht mehr dieselben wie am Anfang. Paranoide Menschen, die von Alpträumen geplagt werden und wissen, daß dieser schmutzige Krieg weitergeht.
Und wenn in der letzten Einstellung des Filmes die zwei Türme des World Trade Centers zu sehen sind, das 1976 noch neu und frisch war, dann ist auch klar, dass der Regisseur hier einen Bogen spannt vom Terror der 70er Jahre zum Terror von heute. Und das er auch klar macht, daß es keine klaren Schuldigen und Unschuldigen mehr gibt.
Keine leichte Unterhaltung. Aber ein Film, der bei meiner Lebensgefährtin und mir noch lange nachwirkte.
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