Elle ist ein Mädchen, das irgendwo in Frankreich wohnt, das aber ebensogut in einem anderen Land der westlichen Welt leben könnte. Elle geht zur Schule, trifft sich mit Freundinnen und Freunden, hat die üblichen Probleme mit den Gefühlen und muss sich damit auseinandersetzen. Und Elle ist die Hauptperson des Comic-Dreiteilers »Elle(s)«, der im Toonfish-Verlag in Form kleinformatiger Hardcover-Bände erschienen ist.
Elles Freundinnen und Familie wundern sich immer wieder über die Auffälligkeiten des Mädchens. Mal ist Elle bestens drauf, dann ist sie abweisend und gemein. Mal sammelt sie Freundinnen um sich, mal scheint sie alle Welt zu hassen. Sie kann fröhlich und witzig sein, wirkt bei anderen Gelegenheiten aber tief traurig und verzweifelt. Es braucht einige Zeit, bis es klar wird: Elle ist eine multiple Persönlichkeit, und in ihrem Inneren bekämpfen sich die einzelnen Facetten ihres Bewusstseins.
Für Science-Fiction-Fans ist das kein neues Thema – selten habe ich es aber so jugendgerecht gesehen und gelesen. Die Handlung läuft dabei auf zwei Ebenen: Einerseits wird gezeigt, wie sich Elle verhält, wie sie ihre Mitmenschen begeistert oder abstößt. Andererseits geht’s in das Innenleben der Figur, wo sich die einzelnen Persönlichkeiten in einer eher phantastisch anmutenden Landschaft begegnen und auch bekämpfen.
Entwickelt wurde das Szenario von Kid Toussaint. Die Figuren werden sympathisch und glaubhaft gezeichnet, das Leben von Elle fasziniert, und die Konflikte in ihrem sind spannend.
Interessant finde ich die Bilder – es handelt sich um das Erstlingswerk von Aveline Stokart, die einen recht modernen Stil hat. Die Augen sind extrem groß, wie bei Mangas, die Farbgebung ist eher hell und bunt. Die Figuren wirken spielerisch, trotzdem ist immer klar, was sie denken und fühlen.
Mit »Elle(s)« ist den beiden eine Comic-Trilogie gelungen, die ich gern las, auch wenn ich sicher nicht die Zielgruppe bin. Wer einen Blick auf junge Leute mit speziellen Problemen werfen möchte, ist hier richtig – es ist sicher aber auch ein Comic, den man getrost Jugendlichen als Erstlektüre in die Hand drücken kann. (Und wer mir nicht glaubt, schaue sich die Leseprobe auf der Internet-Seite des Splitter-Verlags an.)
1 Kommentar:
Wer mehr über »Elle(s)« wissen möchte, sollte unbedingt die Internet-Seite des Splitter-Verlags anschauen; dort gibt es zu jedem Band auch eine Leseprobe. Hier geht’s zum ersten Band:
https://www.splitter-verlag.de/elles-1-neuen.html
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