22 Januar 2020

Spannungsgeladener Thriller aus Berlin

Was für ein gemeiner Cliffhanger, was für ein spannender Roman! Ich habe »Stille Schwester« von Martin Krist in einem Rutsch gelesen, fand den Thriller richtig packend, und am Ende saß ich da und wollte mir sofort die Fortsetzung kaufen. Die aber gibt es noch nicht – der Autor lässt mich also mit einer ganzen Reihe von Fragen zurück, die sich nicht nur auf die Hauptfigur, sondern auch auf Nebenfiguren erstrecken.

Konkret: Es handelt sich bei diesem Roman um den zweiten Teil der Reihe um den Berliner Ermittler Henry Frei. Bei dem Mann handelt es sich um einen Zwangsneurotiker, zumindest scheint es so, der auch die eine oder andere dunkle Stelle in seiner Vergangenheit hat. Bei seiner Arbeit bleibt er aber so korrekt wie möglich.

In »Stille Schwester« hat er es mit einem Serienmörder zu tun – zumindest deutet alles darauf hin. Verschiedene Menschen in Berlin werden ermordet, ohne dass es einen Zusammenhang zwischen ihnen gibt. Der Täter geht immer in derselben Weise vor, es ist also klar, dass es immer derselbe sein muss – aber der Polizei wird nicht klar, wie was zusammenpasst.

Abwechselnd beleuchtet der Autor die Situation eines potenziellen Opfers, das ganz nebenbei auf eine ernste Beziehungskrise zusteuert, und die Ermittlungsarbeit der Polizei. Die Kapitel sind schnell und dynamisch, die Handlung wechselt immer an spannenden Stellen, als Leser fiebert man geradezu mit.

Die Charaktere funktionieren für mich, ich finde sie durchgehend glaubhaft. Jedes Kapitel für sich ist packend erzählt und steuert auf einen Wendepunkt hin, man kann dadurch kaum mit der Lektüre aufhören. Immer wieder wird dem Leser klar, dass es noch ein Geheimnis hinter dem Geheimnis geben muss und dass viele der Personen in diesem Roman in einer späteren Geschichte wohl erneut auftauchen werden.

»Stille Schwester« ist übrigens ein Beispiel dafür, dass sich Selfpublisher nicht hinter Verlagsautoren verstecken brauchen. Martin Krist lässt seine Romane professionell lektorieren, das merkt man. Seine Geschichte ist stimmig, sie wirkt nicht »amateurhaft« oder was man sich gelegentlich sonst noch so an Vorhaltungen gegenüber Selfpublishern anhören muss.

Wer spannende Krimis und Thriller mag, die durchaus unter die Haut gehen können, sollte sich die Hörprobe anhören oder die Leseprobe anchecken. Es gibt den Thriller als Hörbuch, als E-Book und als gedruckte Ausgabe. Weil ich Papier bevorzuge, habe ich mir das Taschenbuch bestellt, das mir von Amazon problemlos zugeschickt wurde. (Nach der Lektüre hab ich mir übrigens gleich den nächsten Krist-Roman bestellt.)

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