»Wenn ihr heute abend ein richtig schönes Restaurant kennenlernen wollt«, empfahl uns an diesem Morgen unser Gastgeber, »dann geht ins ›de Bühne‹; das ist vor allem für Vegetarier eine tolle Sache. Und alles ist original belgisch!«
Wir glaubten ihm, denn er macht den Eindruck, sich in Brügge richtig gut auszukennen. Also gingen wir an diesem Abend die paar hundert Meter über das Kopfsteinpflaster der Altstadt bis zu dem kleinen Restaurant.
Es war nicht viel los: Anfangs waren wir die einzigen Gäste in dem Restaurant, später setzte sich noch ein einzelner Mann an den Nachbartisch. So hatten wir einen netten Fensterplatz, durch den ich ins Freie schauen konnten. Interessanterweise waren wir im Verlauf der vorherigen Tage mehrmals an dem Gebäude vorbeigekommen; wir hatten es aber nicht wahrgenommen.
Hätte das Restaurant viel mehr Gäste gehabt, wäre es durchaus problematisch geworden. Die Chefin bediente, ihr Mann stand in der Küche. Die beiden – ein älteres Ehepaar – führten das Restaurant allein, wie man uns am Vormittag erzählt hatte. Alles sei frisch, alles komme aus dem Umland.
Und so schmeckte es auch! Das Essen war unglaublich lecker; wir ließen uns mehrere Gänge schmecken, genossen jeden einzelnen Gang und freuten uns über selbstgebackenes Brot und leckeres belgisches Bier.
Es war ein gemütliches Abendessen, jeder Gang wurde von der alten Dame mit viel Charme geradezu zelebriert. Die sprachlichen Hürden ließen kein Gespräch in Gang kommen, sonst wäre das Essen sicher noch netter geworden.
Aber ich hatte das Gefühl, in einer sehr familiären Atmosphäre zu speisen und zu trinken – das mochte ich sehr. Und so war »de Bühne« einer der kulinarischen Höhe des Aufenthaltes in Brügge.
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