27 Januar 2017

Ungewöhnlicher IndiePop

Die Band Much Better Thank You kommt aus der Gegend von Osnabrück; ich hatte vor eineinhalb Jahren schon einmal eine Platte von denen gehört und hatte zuletzt ihre aktuelle CD »... Just a Dream« in meinem CD-Player. Um es klar zu sagen: Ich muss in der richtigen Stimmung sein, um sie anhören zu können – dann aber finde ich sie ausgesprochen gut. Die Band macht nämlich IndiePop im wahrsten Sinne des Wortes, sehr ruhig gestaltet und teilweise fast ätherisch klingend.

Häufig werden die Stücke sehr sparsam instrumentiert, plunkern ruhig vor sich hin, mit zurückhaltenden Melodien. Trotzdem werden viele Instrumente eingesetzt, so zirpt auch mal eine Geige, und ab und zu wummert die Gitarre fast schon überraschend zwischen der unterkühlten Stimmung hervor, es wird ein wenig krachig.

Da kann ein Stück wie »ADHDis« schon zu schrammelig-lautem Pop mit krachenden Gitarren werden, während viele andere Stücke extrem ruhig bleiben. Da wird es auch mal schmissig, während ein anderes Stück an einen Walzer oder an klassische Musik erinnert. Die musikalische Bandbreite der vielköpfigen Band ist auf jeden Fall sehr hoch.

Die englischsprachigen Texte verzichten auf platte Aussagen, vermitteln aber immer wieder klare Inhalte – auch das aber auf eine gelassene Art, bei der man genau hinhören muss. Es geht beispielsweise um Flüchtlingskinder, die deutsche Vergangenheit oder einfach seltsame Nachbarn.

Die Sängerin bringt all das ausdrucksstark rüber, mit einer wandlungsfähigen Stimme, die mal zart zittert, mal wuchtig und energiegeladen klingt. Langer Rede kurzer Sinn: Wer intelligente Popmusik mag, die originell klingt und sich den Schemata von Radio-Gesinge verweigert, möge sich die Band mal anhören. Auf der band-eigenen Website stehen genügend Hörbeispiele zur Verfügung.

1 Kommentar:

Enpunkt hat gesagt…

Weitere Informationen zur Band MUCH BETTER THANK YOU gibt es auf ihrer Website; auch Videos und Musik:
http://www.much-better.de/

»Lullaby« von MUCH BETTER THANK YOU gibt’s als schönes Video bei YouTube (ein wenig melancholisch):
https://www.youtube.com/watch?v=UvbuubGKFvU