16 Januar 2017

Regenwetter in Südafrika

Eine Erinnerung an das Jahr 1993

Der Sonntag, 26. Septeber 1993, war grau und fies. Es regnete und nieselte den ganzen Tag, so dass ich teilweise in einer verdrießlichen Stimmung durch die Gegend latschte. Ich hielt mich in Kapstadt auf, der Metropole an der Südspitze von Afrika, und mein Tagebuch verzeichnet zu diesem Tag wenig erfreuliche Sätze.

Eigentlich hatte ich über den Signal Hill spazieren wollen, um mich auf der anderen Seite des Berges an den Strand zu legen; noch später wollte ich an der Waterfront entlang bummeln, um vielleicht sogar einige Fotos zu schießen. Bei dem andauernden Regen fiel das allerdings flach.

Frustriert saß ich im Hostel herum, trank viel Wasser, um die Spätfolgen des Krachkonzertes auszugleichen, das ich am Vorabend besucht hatte. Ich war die halbe Nacht durch Kapstadt gestromert, hatte einer Grunge-Rock-Band gelauscht, war bei einer Party gewesen, war mit meinem frisch rasierten Iro einigermaßen aufgefallen und hatte mich mächtig betrunken.

Das rächte sich an diesem Sonntagmorgen. Ich quälte mich durch den Tag, konnte anfangs nichts essen und lümmelte vor allem im Gemeinschaftsraum herum. Immerhin war mir ein Buch in die Hände gefallen, das mich fesseln konnte: »Feuersturm« von Hermann Wouk, ein Roman über den Ausbruch des Zweiten Weltkrieges aus amerikanischer Sicht.

Erst am frühen Nachmittag ging es mir langsam besser. Allerdings regnete es immer noch. Was sollte ich an einem Schlechtwettertag in Südafrika eigentlich anfangen ...?

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