Kaffezeit im Prinz-Max-Palais in Karlsruhe, während es vor den Fenstern nieselt. Am Nachbartisch, einem dieser typischen Zweisitzer-Tischchen für Paare, sitzt ein junger Mann.
Sieht aus wie ein Student, der noch seine BWL-Karriere planen muß. Schon recht schick gekleidet, ordentliche schwarze Haare, dazu eine Brille. Der aufgeklappte Laptop steht vor ihm, daneben ein Martini-Glas und eine leere Kaffeetasse. Sehr cool, ich bin beeindruckt.
Gelegentlich rührt er mit einem Plastiklöffelchen im Martini-Glas, trinkt manchmal einen winzigen Schluck. Alle zwei Minuten fährt er mit den Fingern über die Tastatur seines Computers und tippt etwas. Meist schaut er nachdenklich durch die Gegend.
Nach einiger Zeit winkt er mit einer lässigen Geste nach der Bedienung. Sie ist eine hübsche Blondine, im fürs Prinz-Max-Palais typischen schwarzen Outfit. »Wie darf ich dich nennen?« fragt er mit samtweicher Stimme.
Sie guckt nur eine Sekunde lang irritiert. »Eva«, sagt sie dann.
»Gut, Eva«, sagt er sehr locker, sehr leger. »Dann bring mir doch bitte mal die Rechnung.«
Und wieder erkenne ich, daß ich mit so richtig supercoolen Leuten einfach nicht mithalten kann ...
1 Kommentar:
Ach Klaus!
Dafür können solche Leute einfach nicht mal richtig-schön gemütlich mit den Kumpeln abhängen und einfach mal sie selbst sein. Ist doch alles Fassade. Ich mag dich genau so, wie du bist, auch wenn ich diese Faszination für Punkmusik nicht nachvollziehen kann. Aber dafür züchte ich Kakerlaken.
Dein Scheibi
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