Seit ich eine DVD mit einem älteren Programm des Kabarettisten Volker Pispers gesehen habe, bin ich ein echter Fan von ihm: knallharte politische Aussagen, bei denen man sich ausschütten will vor Lachen – nicht zuletzt deshalb, weil er meist nicht einmal übertreiben muß, sondern die Wahrheit schlicht satirisch zuspitzt.
Am Mittwoch, 16. Mai 2007, sah ich ihn: Er spielte in der Badnerlandhalle in Karlsruhe-Neureut. Ein Mann allein auf einer großen Bühne, viele hundert Leute im Saal. Und diese Leute lachten sich schlapp, schrieen vor Begeisterung oder wanden sich vor Grausen.
Pispers setzt seine Pointen manchmal drastisch bis zum Gehtnichtmehr und schreckt auch vor knallharten Beleidigungen zurück. Angela Merkel wird bei ihm zwischendurch mal zur »Schabracke«, bei Schäuble überlegt er sich nur noch, ob er ihn mit dem Kleinwagen oder mit dem Panzer überfahren will – und so weiter.
Das ist nicht jedermanns Sache, trifft das Elend der deutschen Politik aber manchmal direkter als manch feingeistige Diskussion. Pispers macht Polit-Kabaratt auf hohem Niveau, bei dem sich die Pointen zeitweise echt jagen. Der Kampf mit dem eleganten Florett ist allerdings nicht seine Sache.
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