25 Oktober 2019

König der Löwen

Quasi auf dem letzten Drücker kam ich ins Kino und konnte mir »König der Löwen« ansehen. Ich bekenne, dass ich in Hamburg das Musical gesehen habe und es mir – viel schlimmer, ich weiß – auch noch gefallen hat: tolle Kostüme, gelungene Musik, schmissige Inszenierung. Die Geschichte selbst kannte ich schon, und so war ich sehr gespannt darauf, wie der Film auf mich wirken würde.

Um es klar zu sagen: Der Film funktionierte sehr wohl, wenn man sich auf die Prämisse einließ. Es gibt da also eine Gruppe von Löwen, die über das Reich der Tiere gebietet – wo immer das auch sein mag. (Es wird offenbar von einer Wüste umgeben, die man durchqueren kann, um dann in einer anderen Region zu landen, wo niemand etwas von diesem seltsamen Königreich zu wissen scheint.)

Als der alte König im Rahmen einer fiesen Intrige ums Leben kommt, bleibt dem Kronprinzen nichts anderes übrig, als zu fliehen und in der Fremde sein Glück zu finden. Das macht er recht erfolgreich: Er lernt Freunde kennen, er isst Pflanzen und Würmer, lässt also die Finger und Zähne von Antilopen und dergleichen. Währenddessen übernimmt ein Renegat das Königreich und wirtschaftet es mithilfe einer Bande von Hyänen herunter.

So weit so klar. In der klassischen Zeichentrick-Version sind die Tiere eben gezeichnet und haben letztlich menschliche Züge. In der modernen Version, die ich gesehen habe, sind sie unglaublich realistisch angelegt. Die Haare bewegen sich im Wind, die Animation ist fast perfekt. Und trotzdem haben es die Macher geschafft, den Tieren ein Mienenspiel zu verleihen, das jeder kapieren dürfte.

»König der Löwen« ist ein Disney-Musical, ein Disney-Zeichentrickfilm und ein Haufen anderer Disney-Produkte. Die neue Produktion reiht sich ein. Wer Disney-Produkte grundsätzlich ablehnt, muss diesen Film hassen. Wer sich an schönen Bildern erfreuen kann und auch in der Lage ist, sich für eineinhalb Stunden wie ein Kind zu fühlen, wird mit diesem Film klarkommen.

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