Ich hatte von David Celia bis vor wenigen Wochen nichts gehört. Dann legte ich die CD »I Tried« in den CD-Player meines Autos ein und hörte sie zweimal durch. Das verwirrte mich, denn da waren richtig gute Stücke drauf und einige derart lahme Heuler, dass ich nicht so recht glauben wollte, das sei vom selben Musiker.
Der Mann ist Kanadier, hat in den 90er Jahren schon Musik in irgendwelchen Bands gemacht und ist seit einiger Zeit als Sänger unterwegs, Songwriter nennt man das neuerdings wieder. Mit »I Tried« gibt's schon die dritte CD von ihm.
Vor allem die ersten Stücke finde ich klasse. Das ist melodisch, das ist gelungen, da schwingen manchmal wirklich die 60es mit, also die britischen sechziger Jahre natürlich, da dudelt eine Orgelt, da wird ein bisschen auf dem Klavier geklimpert, da gibt es eine Trompete, und über alle dem gleitet die angenehme Stimme des Sängers dahin. Sehr schön!, ideale Musik für einen Abend mit einem Glas Wein und einem Buch.
In der zweiten Hälfte der CD häufen sich die lahmen Stücke. Da wird arg viel gesäuselt und »aaaahhaaaaa« gejault, das ist mir dann zu lasch und zu verspielt, zu wenig krachig. Schon klar, der Mann ist halt Songwriter, aber dann langweilt es mich irgendwann. Da überzeugt dann doch eher ein Klassiker wie Randy Newman.
Eine sehr nette Platte, die sich die Freunde ruhiger Töne anhören sollten. Mir würde die erste Hälfte reichen; wenn ich sie jetzt noch mal anhöre, läuft gewissermaßen nur noch die A-Seite.
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